Kirche Vier Gemeinden veranstalten Thomasmesse

Radevormwald · Das Konzept der sogenannten Thomasmesse kommt aus Finnland. Sie richtet sich an Menschen, die grundsätzlich dem christlichen Glauben offen gegenüberstehen, mit den normalen Strukturen und Gepflogenheiten in Gottesdiensten aber nicht so viel anzufangen wissen.

 Brigitte Saulheimer und Pfarrer Albrecht Keller stellen gemeinsam ein Holzkreuz her.

Brigitte Saulheimer und Pfarrer Albrecht Keller stellen gemeinsam ein Holzkreuz her.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

„Oder an jene, die gerne einmal neue Wege gehen und dabei neue Gottesdienstformen kennenlernen möchten“, sagte Albrecht Keller, Pfarrer in der evangelischen Gemeinde Remlingrade und Dahlerau.

Zusammen mit der Selbständigen Lutherischen Kirchengemeinde, der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde und der Katholischen Kirchengemeinde Radevormwald-Hückeswagen hatte Keller am Freitagabend zur ersten ökumenischen Thomasmesse im Paul-Gerhardt-Haus eingeladen. Rund 30 Interessierte waren gekommen, um sich auf diese neue Erfahrung einzulassen.

Beginn und Abschluss der etwa einstündigen Thomasmesse waren Gesang und Gebet, entsprachen also durchaus dem normalen Ablauf eines Gottesdienstes. Dazwischen allerdings hatten sich die Veranstalter mehrere Stationen überlegt, die zwar mit Christentum, Glauben und Gotteserfahrung zu tun hatten, normalerweise aber nicht in einem Gotteshaus zu finden waren. „Sie brauchen sich keinen Stress zu machen, man muss nicht alle Stationen besuchen. Sie sind ein Angebot, das genutzt werden kann, um den Glauben einmal etwas anders zu erfahren“, betonte Albrecht, ehe er die Teilnehmer zu den Stationen entließ. Diese waren etwa ganz still oder eher laut, handwerklich oder besinnlich, alleine oder zusammen zu besuchen. Etwa die Perlen des Glaubens. An einem Tisch waren verschiedene Perlenarten hergerichtet, die inhaltlich für verschiedene Glaubensaspekte standen. So konnte man sich seinen Glauben in Form einer kleinen Perlenkette selbst zusammenstellen. Nebenan war ein kleiner Raum der Stille, in dem man sich zum Gedankenfließenlassen oder zum Innehalten zurückziehen konnte. Mehrere Ziegelsteine symbolisierten im Gemeindesaal eine Art von Gebetswand, in die die Teilnehmer ihre ganz persönlichen Fürbitten auf kleinen Zetteln stecken konnten. Und in einem weiteren Raum wurde lautstark gesungen. Brigitte Saulheimer hingegen hatte sich für das Angebot auf dem Parkplatz vor dem Gemeindezentrum entschieden. Zusammen mit einigen anderen Teilnehmern und Pfarrer Keller bastelte sie Holzkreuze. „Vom Angebot der Thomasmesse habe ich im Gemeindeblatt erfahren – das hat mich direkt angesprochen“, sagte Brigitte Saulheimer, die Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde ist. Sie habe sehen wollen, wie das Angebot umgesetzt werde – und zeigte sich begeistert: „Das ist doch mal was ganz Anderes, das ist aus dem Leben gegriffen. Ich finde, dass das ein tolles Angebot als Ergänzung zu den regulären Gottesdiensten ist“, sagte sie weiter.

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