St. Martin in Radevormwald Viele Erdmännchen-Laternen für ein Schaufenster
Radevormwald · Kein Martinsumzug in Radevomwald – die KGS-Kinder haben sich jetzt etwas Besonderes einfallen lassen, damit die Innenstadt am Markt auch leuchtet. Die Klasse 2a bestückt ein Schaufenster mit ihren Laternen.
Sankt Martin fällt in diesem Jahr nicht aus, sondern wird nur anders gefeiert, als in den vergangenen Jahren. Die Corona-Krise erfordert einen kreativen Umgang mit traditionellen Festen. Die Mädchen und Jungen der 2a der katholischen Grundschule (KGS) Lindenbaum waren fleißig und haben Laternen gebastelt. Passend zu ihrem Klassenmaskottchen, dem Erdmännchen, haben sie Laternen in Gestalt des Scharrtiers angefertigt.
Freitagmorgen zog die Klasse mit ihrer Lehrerin Anja Jakubiak in die Innenstadt. Auf dem Weg über die Kaiserstraße sah man die Laternen bereits an den Händen der Kinder baumeln. Die Erdmännchen-Körper bekommen ihre Form durch eine alte Plastikflasche, die mit braunem Transparentpapier verkleidet ist. Durch dieses Papier schimmert das goldene Licht der Laterne. „Wir beschäftigen uns viel mit dem Thema Nachhaltigkeit und haben uns deswegen überlegt, wie man alte Plastikflaschen kreativ wiederverwenden kann“, sagt Klassenlehrerin Anja Jakubiak.
Komplettiert werden die Körper mit Armen und Beinen aus gefalteter Pappe. Die Gesichter der Erdmännchen haben eine festliche Knopfnase aus bunter flauschiger Wolle erhalten.
Weil die Erdmännchen in diesem Jahr nicht von einer Haustür zur nächsten ziehen dürfen und auch keine großen Martinszüge erleuchten können, haben sie eine andere Aufgabe erhalten. Am Marktplatz angekommen, verabschiedeten sich die Kinder am Freitag von ihren Laternen, zumindest die meisten. „Wir hängen die Laternen heute in das Schaufenster des Weinladens am Marktplatz“, sagt Anja Jakubiak.
Die meisten Schüler waren von dieser Idee begeistert, zwei Kinder konnten sich nicht von ihrer Bastelarbeit trennen und behielten die Laterne lieber selber.
Folko Sensen, der Inhaber der Vinothek am Marktplatz, findet die Idee toll. „Mein Sohn geht in die 2a der KGS Lindenbaum und so ist die Idee entstanden. Die Laternen bekommen in unserem Schaufenster einen guten Platz und können den Marktplatz zumindest ein bisschen erleuchten“, sagt er.
Jetzt hängen die Erdmännchen in dem Schaufenster des Ladenlokals und blicken auf den Marktplatz, auf dem es in diesem Jahr kein Martinsfeuer geben wird.
„Ich finde es schade, dass die Martinszüge ausfallen“, sagt Grundschülerin Shanielle. Marc und Fatma freuen sich ihre Erdmännchen im Schaufenster zu sehen. „Das sieht gut aus und dann muss ich nicht zuhause auf das Erdmännchen aufpassen“, sagt Fatma. Die Schüler der 2a holen ihre Laterne pünktlich zu St. Martin wieder ab, um ihr Andenken an ein besonderes Martinsfest in Ehren zu halten.