Neues Angebot in Radevormwald „Unverpackt“-Laden nimmt Hürde

Radevormwald · Mehr als 20.000 Euro sind durch das Crowdfunding zusammengekommen. Damit haben die beiden Frauen, die einen Laden ohne Verpackungsmüll eröffnen möchten, ihr Ziel übertroffen.

 Katja Schöpfl (links) und Judith Voss haben erfolgreich die Basis für ihr Vorhaben legen können.

Katja Schöpfl (links) und Judith Voss haben erfolgreich die Basis für ihr Vorhaben legen können.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Freude bei den beiden Initiatorinnen eines „Unverpackt“-Ladens in Radevormwald: Beim Crowdfunding für die Geschäftsidee, mit der ein Angebot gegen Verpackungsmüll geschaffen werden soll, ist die Mindestsumme von 12.500 Euro erheblich übertroffen worden. Tatsächlich kam eine weitaus größere Summe zusammen, nämlich 20.001 Euro.

Ein „Unverpackt“-Laden bietet Lebensmittel und andere Haushaltsartikel an, verzichtet aber auf Verpackungen. Stattdessen füllen sich die Kunden die Produkte in eigene Behälter, zum Beispiel Gläser oder Dosen, ab. Auf diese Weise können Haushalte viel Müll einsparen, was auch der Umwelt zugute kommt. In vielen deutschen Städten wird dieses Konzept derzeit umgesetzt.

Punkt Mitternacht in der Nacht zum vergangenen Samstag war die Frist für das Zustandekommen der Basisfinanzierung abgelaufen. Katja Schöpfl, die gemeinsam mit Judith Voss die Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen hat, berichtet: „In der Nacht habe ich noch einmal die Summe nachgeprüft und war ganz verblüfft, wie viel Geld noch dazugekommen war.“ 12.500 Euro sei das Minimum gewesen. „Die Summe von 20.000 Euro war das zweite Ziel, das wir uns gesteckt hatten“, erläutert Schöpfl. Kurioserweise wurde dieses Ziel mit genau einem Euro übertroffen. Die Berichterstattung der Bergischen Morgenpost über das Projekt in der vergangenen Woche habe der Sammelaktion offenbar einen kräftigen Schub auf der Zielgeraden gegeben.

Eine solche Crowdfunding-Aktion, die von den beiden Radevormwalderinnen  unter der Webseite www.startnext.com/ausgewogen-unverpackt durchgeführt wurde, soll nicht nur eine finanzielle Grundlage für das Vorhaben bieten, sondern auch ein Stimmungsbild liefern, ob es in der Stadt Interesse für ein solche Angebot gibt. Ein gutes Ergebnis ist zugleich eine Empfehlung, wenn es um Geld von der Bank geht. In Radevormwald, so scheint das Ergebnis des Crowdfunding zu belben, haben viele Einwohner nur auf einen solchen „Unverpackt“-Laden gewartet.

Das Konzept für das Geschäft steht schon, und ein Ladenlokal an der Blumenstraße haben sich Katja Schöpfl und Judith Voss auch schon sichern lassen. Wie geht es nun weiter? „Es wird rund drei Wochen dauern, bis das Geld zur Verfügung steht“, sagt Katja Schöpfl. Noch in diesem Jahr soll der „Unverpackt“-Laden öffnen. Das genaue Datum stehe zwar noch nicht fest, „aber wir streben die Eröffnung im Zeitraum Ende November, Anfang Dezember an.“

Der erste Laden dieser Art hatte bereits im Jahr 2014 in Kiel eröffnet, es folgten Gründungen in München, Berlin, Bonn, Dresden, Hamburg und so fort. Inzwischen gibt es mehr als hundert „Unverpackt“-Läden in der Bundesrepublik. Inzwischen bieten manche Lebensmittelmärkte auch einen Service für Kunden an, die auf Verpackung verzichten wollen, zum Beispiel, indem sie eigene Gefäße beim Einkauf akzeptieren.

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