Amokfahrt in Radevormwald Traktor-Rowdy muss vor Gericht – drei Jahre Haft drohen

Radevormwald · Eine Schneise der Verwüstung verursachte der inzwischen 24-Jährige am 1. Februar mit einem gestohlenen Traktor. Sechs Autos wurden demoliert, eine Person verletzt. Nun wurde Anklage gegen den Fahrer erhoben.

 Mit diesem Traktor, der ein Schneeräumschild montiert hatte, war der Betrunkene am 1. Februar unterwegs. 

Mit diesem Traktor, der ein Schneeräumschild montiert hatte, war der Betrunkene am 1. Februar unterwegs. 

Foto: Kreispolizei Oberbergischer Kreis

Der junge Mann, der am 1. Februar mit einem Traktor eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hat, muss sich vor Gericht verantworten. Wie das Amtsgericht Wipperfürth unserer Zeitung bestätigte, ist gegen den heute 24-Jährigen Anklage erhoben worden.

Die Liste der Vorwürfe ist lang. Andreas Türpe, der Leiter des Amtsgerichts, zählt auf, wofür sich der Radevormwalder verantworten muss: „Fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs, vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, unbefugte Ingebrauchnahme eines Fahrzeugs und fahrlässige Körperverletzung.“ Dem Mann, der zum Zeitpunkt der Tat 23 Jahre alt war, drohen bis zu drei Jahren Haft.

Auf dem Heimweg von einem Trinkgelage war der Mann in einen Traktor mit einem Schneeräumschild gestiegen und hatte ihn in Bewegung gesetzt. Das Fahrzeug gehört dem Agrarservice-Unternehmen Michael Spallek.

Einmal am Steuer raste der betrunkene Täter – die Rede ist von 1,6 Promille Blutalkohol – mit dem Traktor durch mehrere Straßen der Innenstadt und demolierte sechs Autos. Auch eine Häuserwand wurde in Mitleidenschaft gezogen. Ein 46-Jähriger erlitt zudem leichte Verletzungen, als der Täter auf der Uelfestraße mit dem Traktor gegen seinen VW Bus stieß.

Die Polizei, die inzwischen von den fassungslosen Anwohnern alarmiert worden war, fand den Fahrer nebst Traktor schließlich nahe einem Lebensmittelmarkt an der Nelkenstraße. Er wurde zunächst in Polizeigewahrsam verbracht, am Morgen dann auf freien Fuß gesetzt. Der angerichtete Schaden durch die Zerstörungstour wird mit rund 80.000 Euro beziffert.

Wann die Verhandlung beginnt, steht laut Amtsgericht-Leiter Türpe noch nicht fest, er gehe jedoch davon aus, dass der Mann noch in diesem Jahr vor Gericht erscheinen müsse.

(s-g)
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