Kirchengemeinde in Radevormwald Mit Abstand, aber zugleich mit viel Herzlichkeit

Radevormwald · In der lutherischen Kirche an der Burgstraße feierten Senioren Advent. Es wurde ein schönes, herzerwärmendes Programm geboten – und natürlich wurden auch die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Besucher eingehalten.

 Cindy Kuhn und Fabio Machato sorgten für den musikalischen Teil der Andacht.

Cindy Kuhn und Fabio Machato sorgten für den musikalischen Teil der Andacht.

Foto: Jürgen Moll

Die lutherische Kirche an der Burgstraße war am Mittwochnachmittag ein Ort der Herzenswärme, der weihnachtlichen Vorfreude und Nähe und das trotz Corona-Sicherheitsmaßnahmen.

Weil die Seniorennachmittage mit Kaffeetrinken in diesem Jahr ausfallen mussten, haben Pfarrer Philipp Müller und seine Kollegin Manuela Melzer vier adventliche Andachten vorbereitet, zu denen sich zahlreiche Senioren angemeldet hatten. Zu der letzten Andacht am Mittwoch füllte sich die Kirche und Pfarrer Müller begrüßte die Senioren mit einem Gedicht des Lyrikers Rainer Maria Rilke. „Es ist eine Wohltat, dass wir uns heute in der Kirche versammeln dürfen, um gemeinsam Advent zu feiern und uns auf Weihnachten einzustimmen“, sagte Philipp Müller.

Er begrüßte auch die Gäste, die über den Live-Stream an der Andacht teilnahmen, denn das bunte Programm übertrug die Kirchengemeinde am Mittwoch live.

Mit Kirchenmusiker Martin Scheibner an der Orgel wurde es schnell weihnachtlich und obwohl die Lieder nicht laut mitgesungen werden durften, war die Kirche erfüllt von Musik. „Wir können die Lieder in unseren Herzen tragen und vielleicht mit summen“, forderte der Pfarrer seine Gemeinde auf.

„Weihnachten wird in diesem Jahr anders. In der Bibel sind die Weihnachtsgeschichten mit Begegnungen, Nähe, Besuchen und Gemeinschaft beschrieben. Das geht in diesem Jahr nicht.“ Philipp Müller sieht die Lösung für das Weihnachtsfest 2020 in einem Lied von Paul Gerhardt. „Wir können Weihnachten mit einer innigen Begegnung zwischen uns und Christus feiern. Das geht auch ohne Gäste.“

Philipp Müller machte den Senioren Hoffnung für ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest während der Pandemie und gab ihnen dafür Ratschläge und Hilfestellungen.

Einen weihnachtlichen Gruß überlieferten auch die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte Uelfestraße. Weil sie in diesem Jahr nicht in die Kirche kommen durften, haben sie ein Schattenspiel aufgezeichnet. Die Videobotschaft erreichte die Senioren über eine große Leinwand. Sie konnten den Kindern, in den Rollen von fünf Engeln, dabei zusehen, wie der Weihnachtsbaum geschmückt und erleuchtet wurde. Das Schattenspiel, authentisch und voller kindlichem Enthusiasmus, brachte die Männer und Frauen zum Lachen. „Den Applaus leite ich an die Kita weiter“, sagte Pfarrer Müller.

Zu der adventlichen Andacht gehörte auch ein musikalischer Beitrag der Sopranistin Cindy Kuhn-Chuang, die in Begleitung von Fabio Machado in die Kirche kam. Der berühmte Mandolinenvirtuose aus Portugal wohnt seit einigen Monaten in Radevormwald.

„Wir sind Nachbarn und haben in diesem Jahr zusammen musiziert. Das war besonders in dieser Krise ein Geschenk“, sagte Cindy Kuhn-Chuang. Mit ihrer glockenklare Stimme sang sie Weihnachtslieder, wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „I‘m dreaming of a white christmas“. Im Zusammenspiel mit der Mandoline entwickelten die Lieder einen neuen Klang. Zu dem Programm gehörten außerdem „Komm, liebe Zither“ von Mozart sowie eine Arie von Händel.

Für Cindy Kuhn-Chuang war der Auftritt in der lutherischen Kirche etwas Besonderes. „In diesem Jahr träumen wir von den Weihnachtsfesten, wie wir sie kennen und wie wir sie früher gefeiert haben. Die Musik hilft uns dabei.“

Für die Senioren war der Nachmittag an der Burgstraße bewegend. Die Andacht, die Musik und der Gruß der Kita-Kinder haben Mut und Hoffnung gespendet.

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