Sternsinger in Radevormwald Sternsingen auch in der Pandemie

Radevormwald · Die Sternsinger werden im Januar trotz der Corona-Krise wieder unterwegs sein. Der organisatorische Aufwand ist dieses Mal besonders groß.

 Kontaktlose Spendenübergabe - mit dem selbstgebastelten Sternsinger-Kescher klappt auch das.

Kontaktlose Spendenübergabe - mit dem selbstgebastelten Sternsinger-Kescher klappt auch das.

Foto: Stefanie Wilhelm / Kindermissionswerk

Regina und Matthias Lambert kümmern sich in Radevormwald darum, dass die Sternsinger die Haushalte besuchen und Spenden für Sierra Leone sammeln. Für die katholische Kirchengemeinde St. Marien fängt das Ehepaar jedes Jahr früh mit den Vorbereitungen an. In diesem Jahr ist aufgrund der Corona-Krise besonders viel zu tun. „Der Aufwand ist in diesem Jahr viel größer, weil wir ein eigenes Hygienekonzept ausarbeiten müssen und natürlich mehr Daten zur eventuellen Rückverfolgung brauchen“, sagt Regina Lambert. Bei der Gruppeneinteilung muss sie darauf achten, dass möglichst Kinder und Begleitperson aus nur einem Haushalt zusammenkommen oder bereits Begegnungen in der Schule hatten.

Die Sternsinger-Gruppen werden am 9. Januar, wenn der Segen an die Haustür gebracht werden soll, auch kleiner ausfallen. „Vielleicht gibt es in einer Gruppe auch nur einen König mit Begleitperson. Wie die Gruppen genau eingeteilt werden, liegt daran wie viele Kinder und aus welchen Familien sich anmelden.“

In den vergangenen Jahren haben Regina Lambert und ihr Mann bis zu 100 Kinder durch die Nachbarschaften der Kleinstadt geschickt. Nach der Anzahl der Sternsinger richtet sich auch die Einteilung der einzelnen Bezirke. Besucht werden nur Haushalte, die sich im Vorfeld für die Sternsinger-Aktion anmelden. Im Januar werden die Sternsinger gelbe Masken vom Kindermissionswerk tragen, die, wie die gesamte Aktion, unter dem Motto „Sternsingen - aber sicher“ stehen. Zu den 100 Stoffmasken, die Regina Lambert für Radevormwald bestellt hat, hat sie außerdem 50 Flaschen Desinfektionsmittel besorgt. Die Haushalte sind auch dazu aufgerufen während des Besuchs der Sternsinger an der Haustür einen Mund-Nasenschutz zu tragen.

Bisher noch ungeklärt sind die Besuche von Mehrfamilienhäusern. Bei ihnen wird der Segen meistens nicht an der Haustür, sondern an der Wohnungstür angeschrieben. „Ob wir mit den Gruppen durch den gemeinschaftlichen Hausflur können, steht noch nicht fest“, sagt Regina Lambert. Sie sucht im Moment auch nach einer Lösung für Menschen, die eine Begegnung mit den Sternsingern an der Haustür vermeiden wollen. Eine Möglichkeit wäre den Segen abholen zu können, zum Beispiel an einem Stand am Marktplatz oder an dem Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde. „Wir sind im Gespräch mit dem Ordnungsamt, um das Abholen des Segens zu ermöglichen. Das wäre ein wichtiges Angebot besonders für Risikogruppen. Sie könnten den Segen dann zum Beispiel abholen oder mitgebracht bekommen und ihn selber über ihre Haustür kleben“, sagt Regina Lambert. Das Sternsinger-Konzept wird bis kurz vor dem 9. Januar im Wandel sein und sich an die immer wechselnden Schutzverordnungen und die Infektionszahlen anpassen müssen.

Die Sternsinger sammeln 2021 für ein Projekt des Kindesschutzes und der Bildungschancen von Kindern in der Diözese Bo in Sierra Leone. „Das Projekt ist neu, aber die Gemeinde und die Ansprechpartner sind die gleichen. Wir wissen, wo das Geld hingeht und dass es ankommt“, sagt Regina Lambert. Das Spendenprojekt baut auf den Spendenaktionen der vergangenen Jahre auf und verfolgt das Ziel 15.000 Grundschüler in ihrer Bildungschancen zu stärken und dabei auch Schulabbrecher aufzufangen. Außerdem soll das Beratungsangebot in Bezug auf HIV ausgebaut werden. Die Familien in Sierra Leone sollen außerdem weiterhin dabei unterstützt werden eigenen Ackerbau zu betreiben.

Die Süßigkeiten, die von den Sternsingern auf ihrem Weg gesammelt werden, können sie dem Mittagstisch in Radevormwald spenden. Der Dankes-Gottesdienst für die Sternsinger findet am Sonntag, 10. Januar statt. Dann werden auch die Spenden abgegeben.

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