Eisenbahn in Radevormwald Chancen für Bahn-Reaktivierung
Wupperorte · Felix Staratschek (AL) unterstützt die Idee von Bürgermeister Johannes Mans. Für Radevormwald und Wuppertal hätte die Reaktivierung den Vorteil, dass es für den Schienenverkehr Bundesmittel gebe, während man einen Busverkehr selber finanzieren müsse.
Während sich Armin Barg vom Vorstand des Vereins „Wuppertrail“ skeptisch zeigt, und Ulrich Grotstollen, Vorsitzender des Vereins „Wupperschiene“, abwartend reagiert, befürwortet Felix Staratschek, sachkundiger Bürger der Alternativen Liste im Verkehrsausschuss der Stadt, die Überlegungen, die Eisenbahnstrecke von Wuppertal nach Radevormwald zu reaktivieren. Für Radevormwald und Wuppertal hätte die Reaktivierung den Vorteil, dass es für den Schienenverkehr Bundesmittel gebe, während man einen Busverkehr selber finanzieren müsse. „Und durch die höhere Attraktivität der Schiene können mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt werden“, findet Staratschek.
Vorteil der Wupper-Talbahn sei, dass dort die Schienen noch liegen. Zwischen Oberbarmen und der Papierfabrik Erfurt seien die Gleise noch in den 1990er Jahren für die Güterzüge erneuert worden, „hier könnte daher das Gleis für eine Reaktivierung noch in einem sehr guten Zustand sein“, meint der AL-Vertreter.
Denkbar wäre eine Elektrifizierung der Strecke. Dann könnten Züge, die bisher in Oberbarmen oder Wuppertal enden bis Beyenburg oder Wilhelmstal verlängert werden. Das würde helfen, Zugkapazitäten im Tal zu schaffen, da Standzeiten in den Bahnhöfen auf der Hauptstrecke vermieden werden.
Denkbar wäre laut Staratschek auch eine Kombination mit der S-Bahnlinie 7. Die Reaktivierung könne in Schritten erfolgen, indem zunächst die Strecke bis Beyenburg reaktiviert wird. Dabei stelle sich aber die Frage, wie der Verkehr zwischen Bus und Bahn aufgeteilt wird. In Beyenburg wären heute zwischen Bus und Bahn längere Wege nötig. Zwischen Beyenburg und Öhde können fast alle Bushaltestellen durch Bahnhaltestellen ersetzt werden, so dass die Buslinie 616 entfallen kann und die Buslinie 626 gekürzt werden kann. Die Verknüpfung von Bus und Bahn sollte in Kemna stattfinden. Die Buslinien 626 würde dann verkürzt, was hier mehr Fahrten zwischen Kemna und Radevormwald möglich machen würde, die Buslinie von 669 von Lennep würde bis hierher verlängert. In Kemna besteht eine Buswendeschleife, und die Busse könnten dann an der Straße Richtung Beyenburg halten mit extrem kurzen Weg zu den Schienen neben der Straße.
Solange die Züge in Beyenburg enden, so Staratschek, bliebe der Rest der Strecke frei für die Museumsbahn und den Draisinenverkehr. Sollte sich jedoch eine Reaktivierung bis Dahlhausen oder Wilhelmstal als möglich erweisen, sei der Nutzen einer modernen Bahn viel wichtiger, als der touristische Verkehr. Ein Museumszug könnte auch auf andere Strecken ausweichen, findet Staratschek, der sich dem Verein Wupperschiene angeschlossen hat, um einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Eisenbahn in Radevormwald beizutragen.
Aber sein Ziel bleibe immer die Optimierung des ÖPNV als wichtige Grundlage für eine hohe Lebensqualität und einen attraktiven Wirtschaftsstandort, teilt er mit.