Stadtbücherei Radevormwald Kinder nutzen „Bibliothek der Dinge“
Radevormwald · In der Stadtbücherei kann man nicht nur Bücher ausleihen. Besonders für Kinder und Jugendliche gibt es ein großes Angebot an anderen Medien – vom kleinen Robotor „Bee-Bot“ über Erzähltheater bis zu Tonieboxen.
Das Angebot der Stadtbücherei Radevormwald beschränkt sich nicht nur auf Bücher, Zeitschriften, Hörbücher und DVDs, sondern reicht viel weiter. Unter der Leitung von Sandra Oetelshoven hat sich die Bücherei in den vergangenen zwei Jahren besonders für Kinder und Jugendliche zur „Bibliothek der Dinge“ entwickelt.
Damit leistet die Stadtbücherei nicht nur einen Beitrag zur Kinder- und Jugendarbeit der Stadt, sondern auch zur Nachhaltigkeit. „Ausleihen anstelle des Kaufens ist ein wichtiger Aspekt von Nachhaltigkeit“, sagt Sandra Oetelshoven. Dieses Angebot richtet sich nicht nur an private Besucher der Stadtbücherei, sondern auch an Kindertagesstätten und Grundschulen.
Relativ neu im Programm der „Bibliothek der Dinge“ ist unter anderem ein kleiner Roboter namens „Bee-Bot“. Er bringt Kindern im Kindergartenalter oder im ersten Schuljahr die ersten Schritte der Programmierung bei, schult logisches Denken und das Erkennen von Farben und Formen. „Die Problemlösekompetenz von Kindern wird auf eine spielerische Art und Weise gefördert. Wir haben zwei Spielmatten für den Bee-Bot – eine Schatzsuche und eine mit geometrischen Formen“, sagt die Leiterin der Stadtbücherei.
Optimal für Kindergärten sind außerdem die Bildkarten, die ebenfalls neu im Programm sind. Das Erzähltheater besteht aus einer Geschichte und dazu passenden, großformatigen Bildern. Mehrere Kinder können einem Bilderbuch auf diese Weise gleichzeitig folgen und die gehörte Geschichte auch visuell erleben.
Auch die Tonieboxen schulen das Zuhören und das Erleben von Geschichten. Mit der Hilfe von Hörfiguren, die auf Sprachboxen gestellt werden, können Kinder Geschichten erleben. Was früher Kassetten waren, sind jetzt Tonieboxen. „Seitdem wir die Boxen vor zwei Jahren angeschafft haben, ist das Interesse noch größer geworden“, sagt Sandra Oetelshoven. Mittlerweile stehen in der Stadtbücherei vier Boxen und knapp 60 verschiedene Geschichten zur Ausleihe zur Verfügung.
Durchgesetzt haben sich auch die „Tip Toi“-Stifte mit den passenden Büchern. Dank der Stifte können innerhalb der Bücher zusätzliche Informationen abgerufen und vorgelesen werden. Ein beliebtes Angebot für Schulen und Kindertagesstätten ist außerdem das Schwungtuch mit einem Durchmesser von zwei Metern. In der Entwicklung steckt im Moment die „Lego Technic Box“, die Kindern ab acht Jahren Kreativität mit der Hilfe moderner Technik vermitteln soll. „Das ist ein Angebot, das ideal für Grundschulen ist“, sagt Sandra Oetelshoven.
Die „Bibliothek der Dinge“ sieht sie als eine Ergänzung zu dem bestehenden Angebot an Büchern, Gesellschaftsspielen und DVDs. „Kinder und Jugendliche, aber auch unsere erwachsenen Besucher, lesen gerne. In diesem Bereich wird das Interesse eigentlich nicht weniger. Wir wollen zusätzliche Anreize und Medien anbieten.“
Aufgrund der Corona-Krise hat sich die Stadtbücherei seit der Wiedereröffnung mit Veranstaltungen zurückgehalten. Jetzt sind aber erste Aktionen geplant. Im September sollen die ersten Vorlese-Aktionen in kleinen Gruppen wieder stattfinden. Angelaufen ist außerdem die Lese-AG in der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Stadt.
Im Winter soll die Kinderbücherei im Untergeschoss modernisiert und neu möbliert werden, die Jugendabteilung soll umziehen und ihre eigene Ecke im Erdgeschoss bekommen. „Wir wollen den Jugendlichen einen eigenen Bereich schaffen, der an die Literatur für Erwachsene anschließen soll. Geplant ist auch die Anschaffung von ein oder zwei Sitzsäcken“, sagt die Leiterin der Stadtbücherei.
