Politik in Radevormwald Regionalplan: Mehrheit für Linie von Mans

Radevormwald · Radevormwald spricht sich kritisch zur aktuellen Fassung des Regionalplans der Bezirksregierung aus. Im Rat gab es eine Mehrheit für die Stellungnahme der Verwaltungsspitze.

 Johannes Mans sieht langfristig die Entwicklung der Stadt durch den Regionalplan gefährdet.

Johannes Mans sieht langfristig die Entwicklung der Stadt durch den Regionalplan gefährdet.

Foto: Jürgen Moll

Es wurde diskutiert bis zuletzt, doch am Ende gab es eine Mehrheit für jene Linie, die von der Verwaltungsspitze in Radevormwald zur Neufassung des Regionalplans eingenommen wird. Damit wird die Stellungnahme der Stadt zu dem Entwurf nun auch von politische Seite gestützt.

Die Neufassung des Regionalplans der Bezirksregierung Köln hat nicht nur in Radevormwald, sondern auch in anderen Kommunen der Region zu Sorgen geführt. Dabei geht es um die langfristigen Möglichkeiten der Stadtentwicklung. Bürgermeister Johannes Mans drückte bereits in den vergangenen Aussschuss-Sitzung die Befürchtung aus, dass die neue restriktive Linie des Regionalplans kaum noch Spielraum lässt, um neue Flächen für Wohnen und Gewerbe auszuweisen. Dabei denkt man im Rathaus vor allem an Reserveflächen in den Bereichen Herbeck und Herkingrade (unsere Redaktion berichtete). Im Rathaus befürchtet man, dass die Entwicklung der Wupperorte, die in den vergangenen Jahren dank dem Quartiermanagement und anderen Initiativen auf einem guten Weg waren, durch die neuen Bestimmungen ausgebremst werden könnte. Der Regionalrat hatte den künftigen Plan im Dezember verabschiedet, die Kommunen sind nun dazu aufgerufen, ihre Stellungnahmen abzugeben. 

Keine Unterstützung für die Linie des Bürgermeisters gab es von den Fraktionen Bündnis 90/Grüne und Alternative Liste (AL). Die Grünen hatten bereits im Vorfeld angemerkt, dass die Bedenken des Regionalrates gegen eine weitere Ausdehnung von Siedlungs- und Gewerbeflächen nachvollziehbar sei – Stichwort Flächenfraß. Bernd Bornewasser, Ratsmitglied der Grünen, hatte formuliert, dass die Kommunen sich darauf einstellen sollten, schrumpfen zu müssen.

Rolf Ebbinghaus, Fraktionsvorsitzender der AL, erklärte, er könne die Haltung des Bürgermeisters zwar verstehen, aber die Themen Umweltschutz und Ressourcenschonung seien ebenfalls wichtig, und darauf werde nach Meinung seiner Fraktion in den Darlegungen der Verwaltung zu wenig eingegangen. Aus diesem Grund sehe man sich nicht in der Lage, der Stellungnahme zuzustimmen.

 während Rolf Ebbinghaus für die AL Kritik übte.

während Rolf Ebbinghaus für die AL Kritik übte.

Foto: AL

Dagegen sprach sich Bernd-Eric Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) klar für die Haltung der Stadt aus: „Wir stehen hinter dem Bürgermeister.“ Schon in der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass die Regionalpläne sich beim Thema Entwicklung vor allem auf die großen Zentren konzentriere, während die kleineren Kommunen eingeschränkt worden seien. „Wir dürfen uns diese Optionen nicht nehmen lassen“, machte Hoffmann deutlich.

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