Sportpolitik in Radevormwald Sportvereine im Gespräch mit Andrea Milz

Radevormwald · Die Staatssekretärin gab im Videogespräche der CDU Auskunft über die aktuelle Lage.

 Staatssekretärin Andrea Milz im Gespräch mit Jens Nettekoven (oben) sowie Gerd Uellenberg (unten links) und Dr. Jörg Rieger.

Staatssekretärin Andrea Milz im Gespräch mit Jens Nettekoven (oben) sowie Gerd Uellenberg (unten links) und Dr. Jörg Rieger.

Foto: Flora Treiber

Die CDU Radevormwald brachte am Mittwochabend Vertreter der Sportvereine mit Staatssekretärin Andrea Milz zusammen. Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt der Landesregierung stellte sich zusammen mit Jens Nettekoven, dem Landtagsabgeordneten der CDU für Remscheid und Rade, den Fragen der Sportvereine.

„Die Vereine leiden unter der Pandemie. Durch das Coronavirus ist der organisierte Sport teilweise komplett zum Stillstand gekommen. Daraus ergeben sich viele Fragen und Probleme“, sagt Gerd Uellenberg, CDU-Vorsitzender in Radevormwald. Jens Nettekoven sieht eines der größten Probleme in dem Bereich des Schwimmens. Durch die Pandemie konnten viele Kinder nicht schwimmen lernen. „Wir müssen dafür sorgen, dass diese Lücken aufgeholt werden. In Schwimmbädern, Freibädern oder Badeseen, in denen auch erste Wassergewöhnungen durchgeführt werden können“, sagt er.

Andrea Milz ist froh, dass Vereine von den aktuellen Lockerungen profitieren und nach dem harten Lockdown wieder erste Sportangebote möglich sind. „Wir hatten vor, dass alle Kinder bis zum Ende ihrer Grundschulzeit schwimmen können. Dieses Ziel ist nicht mehr zu schaffen, wir haben zwei verlorene Jahre.“ Große Vereine haben zehn bis 15 Prozent an Mitgliedern durch die Pandemie verloren, bei kleinen Vereinen sind es nur ein bis drei Prozent. „Wir wollen die Hilfsprogramme für Sportvereine bis September verlängern“, sagt die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt.

Dr. Jörg Rieger, der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, ist in Radevormwald für das Förderprojekt „Moderne Sportstätten 2022“ zuständig, dank dem Radevormwald 300.000 Euro zur Verfügung stehen. „Die Vereine haben das Geld nicht ausgeschöpft. Jetzt soll die Kommune das restliche Geld abrufen. Worauf müssen wir dabei achten?“ Andrea Milz findet es richtig, dass die Stadt Radevormwald das restliche Fördergeld nutzen will, um städtische Sportanlagen zu sanieren. „Eine Verzichtserklärung von den Vereinen ist wichtig. Von der Sanierung städtischer Sportstätten profitieren die Vereine mit. Diese Situation gibt es in einigen Kommunen“, sagt sie.

Fragen tauchen aktuell immer wieder rund um die Mitgliedsbeiträge von Sportvereinen auf. Weil Angebote nicht stattfinden konnten, haben manche Vereine darüber nachgedacht Beiträge zurückzuzahlen. „Wie reagieren wir, wenn der Sport erneut zum Stillstand kommt?“ Diese Frage stellte Antje von der Mühlen, Vorsitzende des RTV. „Der Verzicht oder die Reduzierung von Mitgliedsbeiträgen ist unzulässig, aufgrund der Gemeinnützigkeit der Vereine. Sie dürfen keine Zuwendungen an ihre Mitglieder richten. Dazu gehören auch geringere Mitgliederbeiträge oder der Verzicht darauf“, erklärt Andrea Milz.

Um den Sport in Vereinen wieder voll aufzunehmen und mit Festen oder Mitgliederaktionen zu bewerben, sieht sie den Monat September als geeigneten Zeitpunkt. „Die Vereine brauchen Mitglieder. Nach dem Sommerurlaub und weiteren Impfungen können sicherlich neue Mitglieder akquiriert werden.“

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