Rader Vereine sind verstimmt Sport-Ehrenamtler fühlen sich von der Politik ungerecht beurteilt

Radevormwald · Im Sportausschuss kritisierte die Politik fehlende Nutzerdaten für die Sporthallen. Dafür sind die Vereine zuständig. Sie halten den Vorwurf für ungerecht.

 Schnuppertraining bei der HSG - die Nutzung der Hallen und deren Dokumentation war ein kontroverses Thema im Sportausschuss.

Schnuppertraining bei der HSG - die Nutzung der Hallen und deren Dokumentation war ein kontroverses Thema im Sportausschuss.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

(s-g) Wie steht es um die Ordnung und die Übersicht in den Sporthallen in Rade? Über dieses Thema diskutierten am Donnerstag die Mitglieder des Ausschusses für Soziales und Sport, und dabei zeigte sich, dass die Politik und die Sport-Ehrenamtler unterschiedliche Meinungen darüber haben, wie dies geregelt werden soll.

Yannick Pauly hatte für die Stadtsportbund einen Sachstandsbericht gegeben und wurde daraufhin ungewöhnlich deutlich kritisiert. Zu wenig Informationen über die Belegungen der Hallen gebe der Bericht, meinte Petra Ebbinghaus (Alternative Liste). Es solle beispielsweise verhindert werden, dass Einzelsportler die Räume belegen und so Vereine mit vielen Mitgliedern in ein späteres Zeitfenster rutschen. „Mit diesen Daten können wir nicht arbeiten“, urteilte Ebbinghaus über Paulys Vortrag. Auch sei die Rede von einer verbesserten Nutzungsordnung gewesen, sie habe bislang noch nie die aktuelle gesehen. Worauf Klaus Steinmüller (Unabhängige Wähler-Gemeinschaft) die Ratsfrau leicht spöttisch belehrte: „Die hätten Sie ohne Weiteres auf der Internetseite der Stadt einsehen können.“

Steinmüller war es auch, der die Kritik der Politik an der angeblich schlampigen Faktensammlung der Sport-Aktiven zurückwies. Diese Aufgaben hätte die Stadt den Ehrenamtler zugeschoben, es sei nicht fair, nun jene, die sich in ihrer freien Zeit darum kümmerten, zu kritisieren, weil ihre Arbeit nicht professionell genug sei. Was die Aufsicht über die Hallen betreffe, stelle die Stadt zu wenig Personal zu Verfügung. „Es gibt nur einen Hausmeister für fünf Hallen“, so Steinmüller. „Und der muss sich darum kümmern, dass sie abends alle ordnungsgemäß abgeschlossen werden.“ Denn er sei nicht nur für die beiden Sporthallen verantwortlich, sondern, wenn er Dienst habe, auch für die schulischen Sporthallen und -anlagen.

Steinmüller, der früher aktiv im HSG war, räumt gegenüber unserer Zeitung ein, dass manchmal die Einträge in die Hallenbücher vergessen werden. „Eingetragen wird der Verein, die jeweilige Mannschaft, der Trainer unterschreibt und trägt ein, ob die Halle anschließend im gleichen Zustand ist wie zuvor“, erläutert er. Doch wie überall könne es mal ein Versehen geben.

 Steinmüller ist überzeugt: „Man darf nicht alles auf die Sportvereine abwälzen!“

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