Adventszeit in Radevormwald Weihnachtsbeleuchtung hat hohen Preis

Radevormwald · Damit ab 24. November die Innenstadt wieder festlich weihnachtlich leuchtet, werden dieser Tage Lichterketten und Ornamente angebracht. Der Heimat- und Verkehrsverein startet seinen alljährlichen Spendenaufruf zur Finanzierung.

 Marian Zwienczek hängt am Schlossmacherplatz die Weihnachtsbeleuchtung auf. 
  Foto: Jürgen Moll

Marian Zwienczek hängt am Schlossmacherplatz die Weihnachtsbeleuchtung auf. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Am Donnerstag vor dem ersten Advent wird ab 17 Uhr die Weihnachtsbeleuchtung angeknipst. „Diesmal ohne großes Brimborium“, sagt Renate Greif, Schatzmeisterin des Heimat- und Verkehrsvereins Radevormwald. Eine Ankündigung, die dieses Jahr auch hätte ausfallen können, macht der Verein in seinem Spendenaufruf deutlich.

Lange hatten die Beteiligten an der Weihnachtsbeleuchtung – HVV, Stadt und Werbegemeinschaft  – mit Blick auf die Energiekrise und den allgemeinen Sparmaßnahmen diskutiert: Sollte die Radevormwalder Innenstadt in diesem Jahr weihnachtlich beleuchtet werden ? „Letztendlich haben sich alle dafür ausgesprochen, nach den beiden Pandemiejahren die Innenstadt wieder in weihnachtlichem Glanz erstrahlen zu lassen“, schreibt Vereinsvorsitzende Ursula Mahler. Für viele Bürger ein Lichtblick, ein Funken der Hoffnung, der in der Stadt nicht fehlen sollte.

„Doch die Weihnachtsbeleuchtung hat einen hohen Preis“, stellt Renate Greif fest. 12.000 Euro kostet allein der Auf- und Abbau der Beleuchtung, der in den vergangenen Jahren immer durch Spenden aus der Bevölkerung sowie von Vereinen und Geschäftstreibenden, Unternehmern und Ärzten finanziert wurde. Bereits im vergangenen Jahr wurde es knapp. In diesem Jahr, befürchtet Greif, in Zeiten von Inflation, höheren Unterhaltskosten und allgemeiner Verunsicherung und Zurückhaltung, könnte es noch enger werden.

230 Spendenbriefe hat der HVV nun rausgeschickt – in der Hoffnung, den Betrag zusammenzukriegen. Vorsorglich, für den Fall, dass es ein Jahr nicht klappen sollte, hat der Verein zwar Rücklagen gebildet, verrät der zweite Vereinsvorsitzende Michael Scholz. „Das würde allerdings auch nur ein Jahr gut gehen.“ Im Folgejahr müsste die Innenstadt in der Adventszeit dann möglicherweise im Dunkeln bleiben – „wie es damals auch in Wermelskirchen der Fall war“, erinnert sich Greif. Soweit aber soll es nicht kommen. Die Vereinsmitglieder, die mit Vertretern der Stadt und der Werbegemeinschaft am Mittwochmorgen in der Innenstadt zu einem Pressetermin zusammenkamen, zeigen sich zuversichtlich.

Fleißig bei der Arbeit war währenddessen Marian Zwienczek, der seit nunmehr 25 Jahren schon die Weihnachtsbeleuchtung in Radevormwald anbringt und für den es von Renate Greif nur lobende Worte gab. „Er ist für uns immer im Einsatz, kümmert sich nicht nur darum, dass die Weihnachtsbeleuchtung auf und abgehängt wird, sondern auch wenn sie leuchtet, kommt er immer wieder vorbei, um zu schauen, ob etwas repariert werden muss. Der Mann ist Gold wert.“

Besondere Schwierigkeiten gebe es bei der Anbringung der Ketten nicht, erklärt Zwienczek. Er müsse nur immer wieder darauf achten, dass während er seine Arbeit auf dem Steiger verrichte, der Verkehr ordentlich fließen kann. Die langen Ornamente über den Straßen seien anstrengender und nur mit mehreren Mitarbeitern anzubringen.

Auf 70 bis 80 Lichterketten und Ornamente schätzt Zwienczek die Anzahl, die er mit seinen Kollegen binnen 14 Tagen in der Stadt anbringt und von der Innenstadt über die Kaiserstraße bis hin zum Autohaus Kleinschmidt reichen. Das letzte Stück sei eine neue Erweiterung der Weihnachtsbeleuchtung, die aufgrund von Anregungen entstand und es erst seit wenigen Jahren gibt, berichtet Scholz. Auch andere Ortsteile wie Bergerhof hätten Interesse an einer Weihnachtsbeleuchtung bekundet, verrät der zweite Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins. Doch das könne der Verein, in Anbetracht der Schwierigkeiten, die bereits die einen Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt verursacht, nicht auch noch leisten, stellt er klar. „Wir sind bereit zu unterstützen, aber da müssen die Nachbarn auch untereinander mal reden und sich engagieren, wie es auch die Wupperorte machen, wo die Bürger die Weihnachtsbeleuchtung in Dahlerau selbst organisieren“, sagt Greif.

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