Tierheim Remscheid-Radevormwald So läuft die Vermittlung im Tierheim ab

Remscheid/Radevormwald · Wichtig ist der auch für Radevormwald zuständigen Einrichtung an der Schwelmer Straße, dass die Chemie zwischen Hund und Herrchen stimmt. Darum können sich Mensch und Tier erst einmal beschnuppern.

 Tierheimleiterin Andrea Reitzig mit Hund Piccolina. Die Schutzgebühr für einen Hund beträgt 340 Euro. Bei Abgabe ist der Vierbeiner dafür aber auch geimpft, entwurmt, entfloht und gechipt.

Tierheimleiterin Andrea Reitzig mit Hund Piccolina. Die Schutzgebühr für einen Hund beträgt 340 Euro. Bei Abgabe ist der Vierbeiner dafür aber auch geimpft, entwurmt, entfloht und gechipt.

Foto: Doro Siewert

Der Hundehandel im Internet boomt. Schuld ist die Corona-Pandemie Viele Familien möchten sich derzeit ein Haustier zulegen – und „Vermehrer“, die eher auf den schnellen Euro aus sind als auf die Vermittlung in ein liebevolles Zuhause, haben im Netz leichtes Spiel. Ein seriöser Ansprechpartner beim Familienzuwachs ist hingegen das Tierheim, das für Remscheid und Radevormwald zuständig ist. Wir erklären im Detail, wie eine Vermittlung zwischen Heim und neuem Halter abläuft.

Kontaktaufnahme Da das Tierheim wegen Corona aktuell geschlossen ist, informieren sich die potenziellen neuen Besitzer auf der Internetseite. Sie können anrufen unter Telefon 02191 64252 oder eine E-Mail zur Kontaktaufnahme schreiben:

kontakt@tierheim-remscheid.de

Kennenlernen Das Team vereinbart Einzeltermine mit den Interessenten. „Wenn die Chemie stimmt, lassen wir den jeweiligen Hund zunächst in den Auslauf“, erklärt Andrea Reitzig. Ein ungezwungenes, erstes Beschnuppern. Wenn alles passt, dürfen die Interessenten mit dem Tierheimhund spazieren gehen. Vorteil: Das Tierheim liegt im Grünen, nebenan geht es direkt in den Wald. „Wir geben natürlich Tipps, wie man sich dabei verhalten sollte.“ Es folgen mehrere Spaziergänge mit dem Tier – und einige Gespräche mit dem Team. „Wir sind immer ehrlich. Die Hunde haben alle eine gewisse Geschichte“, sagt die Tierheimleiterin. Zudem möchte das Team wissen, wie es im neuen Zuhause aussieht – und hakt auch schon mal energisch nach. Wer lebt dort? Wie viel Zeit kann die neue Familie für das Tier aufbringen? „Daher sollten auch alle Familienmitglieder Kontakt aufnehmen mit dem potenziellen neuen Hund.“ Danach erst und wenn die Chemie auf beiden Seiten stimmt, kommt es zum Schutzvertrag. Bei Anlagehunden prüft das Tierheim, ob der neue Halter einen Sachkundenachweis hat. Wenn nicht, muss er erst eine entsprechende Prüfung ablegen. Diese wird beim Bergischen Veterinäramt beantragt.

Einzug ins neue Zuhause Neuer Ort, neue Familie, neue Einflüsse – Andrea Reitzig betont: „Geben Sie dem neuen Tier Zeit!“ Ein Kleidungsstück vom neuen Herrchen kann helfen, dem Tier den Umzug zu erleichtern: Es wird schon vorab ins Körbchen gelegt, so dass das Tier den Geruch aufnehmen kann. Bei der Erstausstattung wie Napf, Decke oder Spielzeug kann das Tierheim ebenfalls helfen. Zudem steht das Team jederzeit für Fragen und Tipps zur Verfügung, auch nach der Vermittlung. Noch heute landeten regelmäßig Fotos von ehemaligen Tierheim-Bewohnern im Briefkasten. Wichtig sei zudem, dem neuen Mitbewohner seine Privatsphäre zu lassen – ihn zum Beispiel in Ruhe zu lassen, wenn er in seinem Körbchen liege. „Gerade Kinder sollten das wissen und beachten.“


Anmelden Mit dem Schutzvertrag müssen die neuen Besitzer den Hund bei der Stadt anmelden. Kommt das Herrchen ebenfalls aus Remscheid, gibt es sogar ein Jahr Steuerbefreiung bei der Hundesteuer.

Kosten Das Tierheim erhebt eine Schutzgebühr. Es wird für jedes Tier ein dementsprechender Schutzvertrag mit dem neuen Herrchen geschlossen. Die Schutzgebühr für einen Hund beträgt 340 Euro. Bei Abgabe ist der Vierbeiner dafür aber auch geimpft, entwurmt, entfloht und gechipt.

Pension Das Tierheim bietet für Herrchen und Frauchen, die verreisen, erkrankt, beruflich eingespannt oder anderweitig verhindert sind, eine Tierpension an. Das Fachpersonal umsorgt die Tiere liebevoll und beschäftigt sich täglich mit ihnen. Streicheleinheiten sind natürlich inklusive. „Alle Tiere sind wie unsere Tiere“, betont Andrea Reitzig. Das Futter wird gestellt. Hunde erhalten zudem regelmäßig Auslauf auf dem großen Tierheimgelände. Voraussetzung: Es werden nur Tiere beherbergt, die einen gültigen Impfstatus vorweisen können. Kosten: Ein großer Hunde wie eine Dogge oder ein Wolfshund kostet 18,50 Euro pro Tag, ein mittlerer Hund 16,50 Euro und ein kleiner (Jack Russel, Chihuahua) 12,50 Euro pro Tag. Katzen: zehn Euro täglich, Kaninchen und Meerschweinchen 4,50 Euro pro Tag, Sittiche drei Euro am Tag. Tier-Geschwister können auch gemeinsam übernachten. Es ist zudem für die Zukunft geplant, eine Hundetagesstätte einzurichten.
www.tierheim-remscheid.de

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