Corona-Krise Wiedereröffnung ja – Entspannung nein

Radevormwald · Einzelhandel und Schulen bereiten sich auf die Lockerungen der Corona-Maßnahmen vor, die ab Montag gelten. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes erwartet noch mehr Arbeit – sie müssen die Auflagen kontrollieren.

 12.10 Uhr am 18. März: Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes überbringt Armin Werker von gleichnamigen Gartengeschäft – wie den anderen Einzelhändlern der Stadt – die Verfügung zur Schließung.  Ab Montag können die meisten Geschäfte wieder öffnen. Doch es gibt Auflagen.

12.10 Uhr am 18. März: Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes überbringt Armin Werker von gleichnamigen Gartengeschäft – wie den anderen Einzelhändlern der Stadt – die Verfügung zur Schließung.  Ab Montag können die meisten Geschäfte wieder öffnen. Doch es gibt Auflagen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In den vergangenen Wochen haben Jochen Knorz und die Mitarbeiter des Ordnungsamtes darauf geachtet, dass Ladenbesitzer ihre Geschäfte geschlossen halten. Ab Montag werden viele Geschäfte wieder öffnen dürfen. Ist damit der größte Kontrollaufwand vorbei?

„Im Gegenteil“, sagt der Amtsleiter. „Wir müssen jetzt noch intensiver schauen, dass in den Betrieben die Vorschriften eingehalten werden.“ Außerdem sei zu erwarten, dass wieder mehr Menschen in der Stadt unterwegs sein werden und dass es schwieriger sein wird, die Einhaltung des Kontaktverbotes zu überwachen.

„Wir haben bereits am Donnerstag gemerkt, dass viele Bürger die Sache jetzt lockerer angehen“, berichtet Knorz. Am Mittwoch hatten die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündet, dass erste Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zurückgenommen werden. „Dabei gilt das Kontaktverbot weiterhin“, sagt der Amtsleiter. Und weiterhin müssen die Sicherheitsabstände eingehalten werden. „Das muss in die Köpfe der Leute“, sagt er. Nein, die nächste Woche werde sicher nicht einfach.

Um die Einzelhändler noch einmal darauf hinzuweisen, was in den Betrieben alles eingehalten werden muss, veröffentlichte die Stadtverwaltung am Freitag eine Mitteilung mit den wichtigsten Punkten. Als da wären: eine regelmäßige, gründliche Reinigung und Desinfektion von Berührungsgegenständen und -flächen, eine Steuerung des Zutritts, so dass ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen allen Personen jederzeit eingehalten werden kann, ein „möglichst kontaktarmer Bezahlvorgang“ und die Sicherstellung, dass Mitarbeiter sich regelmäßig die Hände säubern können, Abstandsmarkierungen und ein Spuckschutz an Kassen oder Schaltern.

Ebenfalls vorgeschrieben ist, dass das „„Virusinfektionen – Hygiene schützt!“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist im Eingangsbereich für den Publikumsverkehr gut sichtbar aushängen solle. Sicherstellen müssen die Inhaber, dass sich je zehn Quadratmeter zulässiger Verkaufsfläche nur ein Kunde aufhält.

Viele Geschäftsleute werden erst einmal tief Luft holen müssen, wenn sie das Regelwerk studieren. Die Auflistung ist zudem nicht komplett weil vieles von der jeweiligen Situation abhängt, teilt die Stadt mit. Beim Ordnungsamt stellen sich die Mitarbeiter darauf ein, dass es am Montag viele Anfragen geben wird. Unter der Telefonnummer 02195 606301 sind sie erreichbar.

Schon jetzt, berichtet Jochen Knorz, schellen die Telefon im Rathaus ständig. Geschäftsleute wollten wissen, ob die Lockerungen auch für ihre Branche gelte. Und Veranstalter von größeren Ereignissen fragen nach, ob sie absagen müssen oder weiter planen dürfen.

Auch die Schulen in Radevormwald bereiten sich auf die kommende Woche vor, denn ab Donnerstag können beispielsweise die Schüler der Abiturklasse des Gymnasiums wieder die Schulgebäude betreten. „Einen Unterricht wie sonst wird allerdings es nicht geben“, erläutert der Schulleiter Mathias Fischbach-Städing. Die Vorbereitung der Prüfungen stünden im Vordergrund, so mit verschiedenen Lernangeboten. „Die Abiturienten werden froh sein, dass sie sich vor den Prüfungen mit den Lehrern austauschen können“, ist Fischbach-Städing überzeugt.

Das Lernen ist das eine, doch in den Schulen muss auch dafür gesorgt sein, dass wegen des grassierenden Virus SARS CoV-2 auch ausreichend Hygienestandards eingehalten werden können. In diesem Punkt könnten Schüler, Lehrer und Eltern beruhigt sein, versichert der Schulleiter. Die Stadt als Schulträger habe dafür gesorgt, dass in jedem Raum ausreichend EinmalHandtücher und Seifenspender bereitstehen. Zudem seien noch einmal Reinigungstrupps durch die Schulgebäude gezogen und hätten klar Schiff gemacht, damit es nächste Woche los gehen kann.

Mit einem Satz: Radevormwald macht sich bereit, ab Montag wieder ein Stück zur Normalität zurückzukehren.

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