Bildung in Radevormwald Stadt rüstet sich für mehr Ganztag

Radevormwald · Mit den geplanten Neubauten der Grundschulen Bergerhof und Lindenbaum soll der Rechtsanspruch gesichert werden. Aktuell liegt die OGS-Nutzung bei 70 Prozent aller Schüler.

 Der Offene Ganztag der KGS Lindenbaum muss derzeit noch auf Container zurückgreifen. Am neuen Standort soll sich das ändern.

Der Offene Ganztag der KGS Lindenbaum muss derzeit noch auf Container zurückgreifen. Am neuen Standort soll sich das ändern.

Foto: Peter Meuter

(s-g) Der Ausbau der Ganztagsbetreuung wird für die Kommunen in den kommenden Jahren eine Herausforderung sein. Wie Britta Knorz, zuständige Mitarbeiterin im Schulamt in Radevormwald, mitteilt, ist man in der hiesigen Verwaltung zuversichtlich, dies sichern zu können.

Der Hintergrund: Bund und Länder haben sich über die Finanzierung eines bundesweiten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule geeinigt. Neben bereits zugesagten 3,5 Milliarden Euro Investitionskosten wird der Bund langfristig 1,3 Milliarden Euro pro Jahr aufwenden. Der Rechtsanspruch soll ab dem Jahr 2026, damit die Schulträger genügend Vorlaufzeit haben.

„Wir haben dieses Thema bereits seit längerem auf dem Schirm“, versichert Britta Knorz. „Mit der Planung für die beiden neuen Schulstandorte im Stadtgebiet sehen wir uns als Verwaltung auf einem gutem Weg – auch wenn hier und da vielleicht noch nachgesteuert werden muss.“

Die Politik hatte im Mai beschlossen, dass die Grundschule Bergerhof und die Katholische Grundschule Lindenbaum an der Kaiserstraße neu gebaut werden. Letztere wird auch einen neuen Standort erhalten – auf der noch unbebauten Fläche „Am Kreuz“ nahe der Einmündung der Kaiserstraße in die B 229.

In diesem Zusammenhang hatte Schulamtsleiter Jürgen Funke bereits im März 2021 bei der Präsentation der Machbarkeitsstudie für die beiden Grundschulen durch die Assmann-Gruppe aus Dortmund erklärt: „Der Ganztag wird immer stärker nachgefragt und wird schon jetzt von 70 Prozent der Grundschüler genutzt.“ Man bereite sich darauf vor, dauerhaft flächendeckend den Ganztag anzubieten. „Das wurde bei den Gesprächen mit der Assmann-Gruppe von uns auch deutlich gemacht“, betonte Britta Knorz am Mittwoch.

Der Landkreistag NRW, der kommunale Spitzenverband der Kreise im Land, sieht allerdings noch finanzielle Probleme, die aus dem Weg geräumt werden müssen, bevor der Rechtsanspruch verwirklicht werden kann. Was Bund und Länder in dieser Woche beschlossen hätten, gleicht „einem Vertrag zu Lasten Dritter – nämlich der Kommunen“, kritisiert Dr. Martin Klein, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags. „Wir bestehen auf eine auskömmliche Finanzierung nach dem Prinzip ‚Wer bestellt, bezahlt‘.“

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