Bürgermonitor Gewinnversprechen am Telefon

Radevormwald · Eine 78-jährige BM-Leserin wird regelmäßig belästigt. Die Polizei rät: sofort auflegen.

 Polizeihauptkommissar Michael Tietze ist Sprecher der Kreispolizei.

Polizeihauptkommissar Michael Tietze ist Sprecher der Kreispolizei.

Foto: obk

„Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen.“ Diese scheinbar frohe Kunde hören auch in Radevormwald Bürger regelmäßig am Telefonhörer. Doch die angeblichen Preise, die da angekündigt werden, sind fast immer fauler Zauber.

Einer BM-Leserin aus den Wupperorten (Name ist der Redaktion bekannt), ist nun der Geduldsfaden gerissen. „Immer wieder werde ich durch diese Anrufe belästigt“, erzählt die 78-Jährige unserer Redaktion. Sie werde dann aufgefordert, eine bestimmte Zahl auf ihrem Zahlenfeld zu drücken, um weitergeleitet zu werden. „Natürlich mache ich das nicht“, versichert die Seniorin. Ein Ärgernis sei das Ganze trotzdem. Überflüssig zu sagen, dass sie an Gewinnspielen überhaupt nicht teilnehme.

Mit anderen Senioren habe sie sich über dieses Thema bereits ausgetauscht. Fast alle können ähnliche Beschwerden vorbringen. „Manche haben gesagt, dass sie ihr Telefon ausschalten, um Ruhe vor diesen Anrufen zu haben.“

Polizeihauptkommissar Michael Tietze, Sprecher der Oberbergischen Kreispolizei, rät in solchen Fällen: „Am besten sofort auflegen.“ Bei seriösen Gewinnspielen würden die Teilnehmer nicht angerufen, sondern schriftlich benachrichtigt. Außer den fragwürdigen Anruf sofort „abzuwürgen“, können die Bürger recht wenig dagegen tun. „Die Telefonnummern werden oft verkauft und landen auf Anruflisten“, erläutert Tietze. Wenn die Belästigung durch solche Telefonate überhand nehme, helfe letztlich nur, die Nummer ändern zu lassen. Auch die aktuellen Ängste vor dem Coronavirus werden durch dubiose Personen ausgenutzt. Die Masche laufe allerdings nicht übers Telefon. Die Trickbetrüger klingelten und gäben vor, sie kämen vom Gesundheitsamt. Während eine Person das Opfer ablenkt, erbeutet ein Komplize Geld und Wertsachen. „Wir hatten zwar einen solchen Fall bei uns im Kreisgebiet noch nicht“, sagt der Polizeisprecher. Doch Wachsamkeit kann nie schaden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort