Warnung für Senioren in Radevormwald Dubiose Schreiben vom „Pflegeservice Smart“

Radevormwald · Mit einer neuen Masche versuchen Trickbetrüger in diesen Tagen wieder an Geld von Seniorinnen und Senioren zu kommen. Inhalt eines Schreibens sind mögliche Leistungsansprüche – nach Zahlung einer „Servicegebühr“.

Kyra Springer, die Geschäftsführerin des Trägervereins „aktiv55plus“ in Radevormwald, warnt von Schreiben, die den Briefkopf eines „Pflegeservice Smart“ aus der Schweiz tragen. In diesen Briefen, denen auch ein Überweisungsformular beigefügt ist, werden die älteren Menschen mit der Aussicht von Geld geködert.

In dem Schreiben wird suggeriert, es gebe Leistungsansprüche von bis zu 6280 Euro. „Lassen Sie sich Ihr Geld nicht nehmen“, so der Appell. „Sie haben schließlich jahrzehntelang in die Krankenversicherung einbezahlt. Jetzt ist es an der Pflegekasse Ihnen auch Ihre Leistungen auszuzahlen“ (fehlendes Komma im Original). Der „Pflegeservice“ bietet an, mit Beratung zu helfen, damit die Senioren das Geld erhalten. Dazu müsse dann allerdings zunächst eine „Servicegebühr“ von 129 Euro gezahlt werden. Den Rest kann man sich denken.

Verbraucherzentralen haben bereits in der Vergangenheit vor den Methoden des „Pflegeservice Smart“ gewarnt. Teilweise erhielten Senioren dubiose Anrufe, bei denen sie in Gespräche über häusliche Pflege, Pflegestufen und Beantragung von Betreuungsleistungen verwickelt wurden, bei denen der Pflegeservice Unterstützung leisten könne, so berichtete die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Anfang Juni. Bei solchen Gesprächen versuchen Betrüger gerne, an sensible Bankdaten der alten Menschen zu kommen.

Zum Glück ließen sich Senioren in Radevormwald nicht übertölpeln und reichten das Schreiben bei „aktiv55plus“ ein. Kyra Springer hat schon oft erlebt, dass Senioren Opfer von raffinierten Betrugsmaschen werden. „Aber diesmal ist es wirklich sehr professionell gemacht worden“, ärgert sie sich. Der angebliche Pflegeservice verfügt auch über eine schicke Internetseite. Sogar ein Artikel aus „Zeit online“ wurde dem Brief als angeblicher Beleg für die Ansprüche der Senioren beigefügt. Dass die wöchentlich erscheinende „Zeit“ in dem Schreiben als „Tageszeitung“ bezeichnet wird, dürfte vielen nicht auffallen.

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