Polizeibericht Radevormwald 86-Jährige lässt sich durch Enkeltrick nicht täuschen

Radevormwald · Eine Anruferin gab sich als Verwandte in Geldnot aus. Doch die Seniorin reagierte richtig und informierte die Polizei.

 Die Polizei warnt vor Vertrauensseligkeit bei Anrufen von angeblichen Verwandten.

Die Polizei warnt vor Vertrauensseligkeit bei Anrufen von angeblichen Verwandten.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Richtig reagiert hat eine 86-jährige Dame aus Radevormwald bei dem Versuch einer Betrügerin, sie um Geld zu erleichtern. Die Anruferin, deren Alter von der Seniorin auf 30 bis 40 Jahre geschätzt wurde, hatte sich bei der alten Dame gemeldet und stellte sich als eine nahe Verwandte vor. Sie benötige für den Kauf einer Wohnung eine kurzfristige Unterstützung.

Als die angebliche Verwandte nach Geld oder Gold im Haus fragte, kam der Seniorin dies völlig zu Recht sehr verdächtig vor. Sie beendete sie das Gespräch und verständigte die Polizei.

Leider handeln nicht alle anvisierten Opfer so wie die 86-jährige Radevormwalderin. Immer wieder schaffen es Betrüger die Hilfsbereitschaft von älteren Menschen auszunutzen und auf diese Weise an Geld zu kommen. Wer allerdings die Tricks der oftmals überzeugend auftretenden Betrüger kennt, ist vor deren Machenschaften geschützt.

Die Oberbergische Polizei rät besonders älteren Menschen, misstrauisch zu sein, wenn sich angebliche Verwandte melden, die sie nicht sofort zuordnen können. Man sollte Fragen stellen, die nur ein echtes Familienmitglied beantworten kann. Auf keinen Fall sollte man sich ausfragen lassen nach den familiären oder finanziellen Verhältnissen. Die Anrufer versuchen, die Betroffenen unter Druck zu setzen. Darauf darf man sich nicht einlassen, stattdessen sollte man die jeweilige Person unter der bekannten Nummer anrufen und prüfen, ob sie es wirklich ist. Unter keinen Umständen sollte man darauf eingehen, Geld oder Wertsachen auszuhändigen.

Leider melden sich die Betrüger inzwischen nicht nur als angebliche Verwandte, sondern auch als falsche Polizisten. Dazu muss man wissen: Die echte Polizei fordert niemals Bürger am Telefon auf, Auskünfte über ihre Vermögensverhältnisse oder über Wertsachen zu geben. Wann immer die Anrufer das tun, sollten die Bürger unverzüglich die Polizei unter 110 anrufen, aber erst nachdem man aufgelegt hat, denn sonst kann mit der Leitung getrickst werden.

Es ist langfristig zudem eine gute Idee für Senioren, den eigenen Vornamen aus dem Telefonverzeichnis streichen zulassen, denn die Betrüger suchen gezielt nach Menschen, deren Vornamen auf ein höheres Alter schließen lassen.

(s-g)
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