Chor in Radevormwald Sie ist seit 40 Jahren im Ehrenamt aktiv

Radevormwald · Vor vier Jahrzehnten wurde Erika Kortmann die Kassiererin des Chores Serenita. Sie ist es bis heute. Dieses Engagement ist fester Teil ihres Lebens.

 Erika Kortmann (70) ist seit 50 Jahren im Chor Serenita Mitglied. Sie war 18 Jahre alt, als sie mit dem Singen begann. Inzwischen ist sie im Vorstand eine Institution. Dennoch sagt sie, dass sie das Amt aufgeben werde, wenn sich eine geeignete Nachfolge ergibt.

Erika Kortmann (70) ist seit 50 Jahren im Chor Serenita Mitglied. Sie war 18 Jahre alt, als sie mit dem Singen begann. Inzwischen ist sie im Vorstand eine Institution. Dennoch sagt sie, dass sie das Amt aufgeben werde, wenn sich eine geeignete Nachfolge ergibt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Als Erika Kortmann in den gemischten Chor Serenita Önkfeld eingetreten ist, war sie 18 Jahre alt. 13 Jahre später übernahm sie den Vorstandsposten der Kassiererin, und dem ist sie in den vergangenen 40 Jahren treu geblieben.

Vier Jahrzehnte Vorstandsarbeit sind selbst in dem historischen Chor außergewöhnlich, und deswegen wurde die Ehrenamtlerin auf der Weihnachtsfeier am Samstagnachmittag geehrt.

Im Haus der Kulturgemeinde in Oberönkfeld war Erika Kortmann erfreut über die Anerkennung und den Dank. Sich ehrenamtlich zu engagieren ist für sie fester Bestandteil des Lebens. „Der Chor ist meine zweite Familie, und deswegen habe ich es nie als Belastung empfunden Teil des Vorstandes zu sein. Ich mache das gerne“, sagt sie.

Als sie zusammen mit ihrer Freundin Ulla Bornewasser, ebenfalls Vorstandsmitglied, in den Chor eintrat, war der das Zentrum des Dorflebens in Önkfeld. „Wir sind beide hier aufgewachsen, und damals gab es wenige Freizeitangebote. Ich singe für mein Leben gerne, und deswegen war es die richtige Entscheidung.“ Während ihre Freundin den Chor zwischenzeitlich verließ, um sich voll und ganz um ihre Kinder zu kümmern, machte Erika Kortmann keine Pause. Sie konnte als junge Frau ganz bequem zu den Chorproben gehen, denn die Gaststätte Klein-Ellinghaus war direkt nebenan. „Das war natürlich sehr praktisch“, erinnert sie sich.

Nach 53 Jahren im Chor, 40 Jahren Vorstandsarbeit und einem Leben in Önkfeld, kann sie sich ihren Alltag nicht mehr anders vorstellen. Für Erika Kortmann ist das Dorf in Radevormwald und der gemischte Chor Heimat. In die Geheimnisse einer guten Kassiererin wurde sie von ihrem Vorgänger Siegfried Pflanz eingeweiht. Von ihm hat sie die Kasse des Chores übernommen. „Er hat mir alles erklärt und mir die Bücher sauber geführt übergeben.“ Seitdem macht Erika Kortmann alles handschriftlich. Ob Rechnungen oder Buchführungen, den Computer nutzt die Kassiererin selten. Die Digitalisierung soll ihr Nachfolger übernehmen, der in den kommenden Jahren gefunden werden soll. „Das ist meine Art der Buchhaltung, und die hält mich außerdem fit im Kopf. Trotzdem will ich bald abgelöst werden“, sagt Erika Kortmann.

Sie findet es wichtig, dass der Vorstand des Chores sich immer wieder verjüngt und weiterentwickelt. Sobald ein Nachfolger für sie gefunden wird, tritt sie den Posten ab. Sie ist ihren Chorkollegen für das Vertrauen, das ihr mit jeder Wiederwahl entgegengebracht wurde, dankbar. „Das ist nicht selbstverständlich, und ich werde dieses Vertrauen auch nie enttäuschen“, sagt die Kassiererin.

In der Geschichte des gemischten Chores gab es bisher nur eine andere Sängerin, die länger im Vorstand tätig war als Erika Kortmann. Marga Dietrich war 41 Jahre die Vorsitzende des Chores und trat den Posten 2015 an Ingeborg Schreiber ab, blieb dem Chor aber als Sängerin treu.

Das hat auch Erika Kortmann vor, falls sie irgendwann nicht mehr Teil des Vorstandes ist. „Das Singen werde ich nie aufgeben. Das mache ich einfach zu gerne. Und wie gesagt: Der Chor ist meine Familie.“

Ulla Bornewasser ist ihrer Freundin und Chorkollegin für das Engagement und die Treue dankbar. Serenita Önkfeld braucht, wie jeder Chor, alle Sänger, die er mobilisieren kann.  Nachwuchsprobleme gibt es in Önkfeld auch. „Wir konnten dieses Jahr zwei neue Sängerinnen begrüßen, das ist toll, aber mehr Nachwuchs wäre natürlich besser“, sagt Ulla Bornewasser.

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