Krankenhaus in Radevormwald Sana erhält Zertifikat bei der „Aktion Saubere Hände“

Radevormwald · Für die Auszeichnung müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden, darunter eine ausreichende Zahl von Behältern mit Desinfektionsflüssigkeit.

 Hygienefachkraft Thomas Wylezych erklärt auf der Intensivstation die Händedesinfektion.

Hygienefachkraft Thomas Wylezych erklärt auf der Intensivstation die Händedesinfektion.

Foto: Stefan Mülders

Zum zweiten Mal in Folge hat das Sana Krankenhaus Radevormwald jetzt das für zwei Jahre gültige Silber-Zertifikat der „Aktion Saubere Hände“ erhalten. Damit gehört Radevormwald zu den aktuell elf Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen, die bis 2020 zertifiziert sind.

„Die Sauberkeit der Hände ist einer der wichtigsten Punkte in der Krankenhaus-Hygiene“, sagt Axel Druckrey, Leitender Arzt für Krankenhaushygiene an der Klinik in Rade. „Daher ist es auch gut, dass auf diesen Aspekt mit Zertifikaten wie dem der ‚Aktion Saubere Hände‘ besonderen Wert gelegt wird.“ Dafür müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Reihe von Bedingungen erfüllen, angefangen bei einem koordinierenden und überwachenden Hygieneteam über Hygienebeauftragte (Pflegekräfte und Ärztinnen/Ärzte) auf den Stationen und in den Abteilungen bis hin zu Schulungen für die gesamte Belegschaft. „Das Hygieneteam führt regelmäßig sogenannte Compliance-Beobachtungen im gesamten Haus durch“, sagt Hygienefachkraft Thomas Wylezych. Für das Zertifikat müssen unter anderem jährlich interne Aktionstage durchgeführt werden und eine Mindestanzahl von Desinfektionsmittelspendern bereitgestellt sein. „Die übererfüllen wir sogar.“

Das Sana Krankenhaus Radevormwald hat den Bereich Hygiene in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut und die Zertifizierung bereits zum dritten Mal beantragt. Im ersten Anlauf gab es Bronze, dann Silber. Gold wäre auch für das 140-Betten-Haus schön, dürfte aber schwer zu erreichen sein. „Nicht, weil wir die Rahmenbedingungen nicht erfüllen würden“, sagt Wylezych. „Aber wir werden den nötigen Verbrauch von Desinfektionsmitteln nicht erreichen.“ Die Erklärung dafür liege auf der Hand: Es gibt medizinische Fachbereiche, die grundsätzlich größere Mengen verbrauchen als andere. „Auf einer Intensivstation beispielsweise müssen die Hände sehr häufig desinfiziert werden, dementsprechend hoch ist der Verbrauch. In der Psychosomatik oder der Geriatrie hingegen ist die Notwendigkeit dazu deutlich geringer.“ Das Sana Krankenhaus Radevormwald hat eine verhältnismäßig große geriatrische Abteilung, in der die Verweildauern im Vergleich zum Grad der Erkrankungen relativ hoch sind. Damit wird hier auch deutlich weniger Desinfektionsmittel verbraucht als in Abteilungen mit schwerwiegenderen Erkrankungen und Verletzungen.

Doch nicht nur das Fachpersonal ist von Händehygiene betroffen. Patientinnen und Patienten erhalten im Vorfeld bestimmter orthopädischer Eingriffe ein Waschset, mit dem sie bereits Tage vorher zu Hause die Anzahl der Keime auf der Haut reduzieren können.

Ebenso ist es von Bedeutung, dass Besucherinnen und Besucher über das richtige Verhalten aufgeklärt sind. „Am besten schon beim Betreten des Krankenhauses, spätestens aber auf der Station beziehungsweise vor dem Zimmer des Patienten, sollten Sie ihre Hände desinfizieren“, rät Axel Druckrey. „Damit wird das Risiko minimiert, dass unerwünschte Keime ins Haus getragen werden.“

(s-g)
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