Radevormwald Rund 20 Teilnehmer bei der Mahnwache

Radevormwald · Nach dem Vorbild der Veranstaltung in Hückeswagen gaben Bürger ein Zeichen gegen Rechts. Sebastian Schlüter (CDU): „Für mich ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen.“

 Die Demonstranten hatten vor allem die AfD im Visier, die auch in Radevormwald zur Kommunalwahl antritt.

Die Demonstranten hatten vor allem die AfD im Visier, die auch in Radevormwald zur Kommunalwahl antritt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es ist ein beschaulicher Mittwochabend, als auf dem Marktplatz plötzlich ein Megaphon knackt und eine Stimme erklingt. Es ist die Stimme von Frank Marx, Vorsitzender des Runden Tisches gegen Rechts. Die Stimme ist nicht besonders laut, aber es sind auch nur rund 20 Menschen rund um die Friedenseiche versammelt. Sie sind dem Aufruf des Bündnisses gegen Rechts gefolgt, das nach dem Vorbild der Bürgergruppierung „Wir sind mehr im Bergischen“ aus der Nachbarstadt Hückeswagen gefolgt ist und für die Mittwochabende bis zur Kommunalwahl zu Mahnwachen gegen die Kandidatur der AfD im Allgemeinen und deren Spitzenkandidaten Udo Schäfer im Besonderen zu demonstrieren.

Es sind Bürger sowie Vertreter des Linken Forum, der Jusos, der UWG und der CDU gekommen, um gemeinsam ein Zeichen gegen die Rechtspopulisten zu setzen. Michael Ruhland spricht als ehemaliger Gewerkschaftler und Mitbegründer des Runden Tisches, der sich seinerzeit wegen der Kandidatur von pro NRW in Radevormwald gegründet wurde, gleich ganz ohne Verstärkung – ist deswegen aber auch nur schwer zu verstehen.

Er ruft dazu auf, bei der Kommunalwahl keine der vier Stimmen der AfD zu geben. „Die AfD ist nicht wählbar. Es gibt keine Positionen für die Bürger in ihrem Programm.“ Und mit Udo Schäfer, der derzeit für „Pro NRW“ im Rader Rat sitze, gebe es eine Personalie, die gegen die Unvereinbarkeitsbeschlüsse der AfD verstoße, sagt Ruhland. Er lobt die Mahnwachen in Hückeswagen als gutes Vorbild und begrüßt zwei Vertreterinnen der dortigen Bürgergruppierung, die mit eigenen Fahnen in die Nachbarstadt gekommen sind. Fritz Ullmann, Stadtratskandidat des Linken Forum, betont anschließend, jetzt wieder mit Megaphon, dass die Wahl eine Herausforderung für alle Demokraten sei. „Es ist für mich keine Frage, dass wir hier mit den demokratischen Parteien Radevormwalds stehen“, sagt Ullmann. Dann legt der LF-Vertreter sein Megaphon zur Seite, zwei Jungen auf Fahrrad und Roller kommen zu ihm und fragen, was denn diese Versammlung sei. „Wir demonstrieren gegen die AfD, die in unserer Stadt für den Stadtrat kandidiert“, erklärt Ullmann. Die Jungen nicken und fahren weiter.

Am Rand steht Sebastian Schlüter, Stadtratskandidat der CDU. „Für mich ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen. Für Toleranz und Demokratie. Die Veranstaltung ist ja vom Runden Tisch gegen Rechts initiiert worden. Und da gibt es durchaus Differenzen, wenn man sich ansieht, wer dem Bündnis vorsteht“, sagt Schlüter – offenbar vor allem mit Blick auf LF-Mann Ullmann, der im Bündnis Schriftführer ist. Dennoch sei er gekommen, sagt Schlüter weiter. „Ich bin da auch in der Lage, über meinen Schatten zu springen, weil ich mir bewusst bin, wie wichtig dieses Zeichen gegen Rechts ist“, sagt der CDU-Politiker.

Die nächste Mahnwache soll am kommenden Mittwoch, 26. August, um 18 Uhr am Marktplatz stattfinden.

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