Wülfingmuseum Radevormwald Heavy-Metal-Band dreht Clip bei Wülfing

Dahlerau · Die Remscheider Musiker der Band „Voidemolition“ haben sich für die Dreharbeiten ihres Videoclips die alte Textilfabrik in Dahlerau ausgesucht. Es ist erst das zweite Musikvideo, das dort gedreht wird.

 Das Wülfingmuseum als geeignete Location: Die alte Industriekultur passt perfekt zu einer Heavy-Metal-Band.

Das Wülfingmuseum als geeignete Location: Die alte Industriekultur passt perfekt zu einer Heavy-Metal-Band.

Foto: Jürgen Moll/Moll, Jürgen (jumo)

Es ist nicht ganz eine Premiere – irgendwie aber doch. „Mit der Remscheider Band ‚Voidemolition‘ dreht die zweite Band einen Videoclip in den Räumlichkeiten des Wülfingmuseums“, sagt Karola Johnen, zweite Vorsitzende des Wülfingvereins. Ist die Remscheider Cover-Band „Framework“ aber eher im Rock- und Pop-Bereich zu Hause, geht es bei „Voidemolition“ doch eher knallhart zur Sache. „Unser neuer Song, den wir extra für das Video komponiert haben, ist progressiver Heavy-Metal“, sagt Sänger David Dannenberg. Die Band möchte mit dem Video einen weiteren Schritt in Richtung Professionalität gehen. „Ein Videoclip erweitert die Reichweite enorm, kann auch eine gute Visitenkarte für Plattenlabels oder Konzertveranstalter sein“, sagt der 24-Jährige.

Die Dreharbeiten für „Hate Me“, so heißt der neue Song, sind für den 20. und 21. September geplant. „Der Hauptdrehort wird dabei das Wülfingmuseum sein. Wir drehen aber auch am alten Bahnhof Dahlerau und wenn das klappt im Wasserkraftwerk Radevormwald“, sagt Dannenberg.

Der Kontakt zur alten Textilfabrik ist dabei über Sven Schulte zustandegekommen. Der Remscheider hat eine Videoproduktionsfirma, AlphaAlias, und wird sich um die professionelle Umsetzung der Ideen des hart rockenden Quintetts kümmern. „Wir wollen das richtig gut hinbekommen, deswegen sind wir auch bereit, in das Video zu investieren“, sagt der 24-Jährige. Neben den verschiedenen Drehorten werden auch Statisten zum Einsatz kommen. „Es soll nicht ein reines Performance-Video werden, in dem wir als Band irgendwo spielen. Es gibt eine kleine Rahmenhandlung“, sagt Dannenberg.

 Dass sich Konzerte oder Matineen lohnen, zeigte jüngst das Nostalgische Café im Wülfingmuseum.

Dass sich Konzerte oder Matineen lohnen, zeigte jüngst das Nostalgische Café im Wülfingmuseum.

Foto: Sigrid Augst-Hedderich

Das Museum habe man sofort als geeignete Location empfunden, sagt der Sänger. „Die alte Industriekultur passt natürlich perfekt zu uns als Heavy-Metal-Band“, sagt er und lächelt. Nach Absprache mit den Verantwortlichen im Museumsverein kann die Band auch im Keller und im Treppenhaus der alten Fabrik filmen. Bereiche, die für die Öffentlichkeit eigentlich nicht zugänglich sind. „Wir haben uns da einige schöne Ecken ausgesucht, die wirklich gut in einem Heavy-Metal-Video wirken und aussehen“, sagt Dannenberg.

In der Tat kann man sich gut vorstellen, wie eine Band in der rustikalen Kulisse des alten Industriedenkmals abrockt. Trotzdem kommen solche Anfragen eher selten, sagt Karola Johnen. „Ich weiß auch nicht, woran das liegt, aber vielleicht wissen ja viele Bands einfach nicht, wie es hier aussieht“, sagt sie. Dafür gebe es indes öfter Anfragen für Konzertauftritte – was allerdings meist an der Betriebserlaubnis des Museums scheitert. „Die endet um 21.30 Uhr – und das ist für Konzerte natürlich etwas früh“, sagt Karola Johnen.

Dass sich aber Nachmittagskonzerte oder Matineen durchaus lohnen, habe etwa der Auftritt des Remscheider Gus-Anton-Chors gezeigt, der vor einiger Zeit vor ausverkauftem Haus in der Cafeteria aufgetreten sei. Die Cafeteria könne gegen eine Gebühr inklusive der Küchennutzung für Feiern, privat oder von Unternehmen, gemietet werden. Wenn nun aber eine Band ihr Video im Wülfingmuseum drehen wolle, würde das in der Regel gegen eine Spende funktionieren, sagt Karola Johnen. „Das ist natürlich auch eine gewisse Form der Eigenwerbung, denn man sieht ja im Endprodukt unser Museum. Solche Anfragen befürworten wir daher sehr“, sagt die stellvertretende Vorsitzende. Allerdings müsse sich der Aufwand für das rein ehrenamtlich betriebene Museum im Rahmen halten. Der Eigenwerbeeffekt werde indes als sehr wichtig erachtet. „Wir leben als Museum von der Werbung, das ist für uns das A und das O“, sagt Karola Johnen.

Während die Band aus der Nachbarstadt dem Video-Dreh entgegenfiebert und das Ergebnis kaum erwarten kann, freut sich Karola Johnen bereits auf das fertige Video. „Wir werden uns das natürlich ansehen und gerne auch in unseren Social-Media-Kanälen teilen. Vielleicht bekommen wir so ja den einen oder anderen neuen Besucher ins Museum“, sagt Karola Johnen.

Dannenberg hofft auf ein fertiges Produkt bis Ende Oktober. „Das Video wird als erstes auf YouTube hochgeladen, um möglichst viel Reichweite zu generieren“, sagt der 24-Jährige.

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