Mundart in Radevormwald Plattkaller treffen sich wieder im Heimatmuseum

Radevormwald · Mundartfreund Hans Joachim Harnischmacher hat die Mitglieder der Plattkaller nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie wieder zusammengetrommelt. Er möchte gerade auch jungen Menschen das Interesse für den heimischen Zungenschlag vermitteln.

 Plattkaller Hans Joachim Harnischmacher vor dem Heimatmuseum.

Plattkaller Hans Joachim Harnischmacher vor dem Heimatmuseum.

Foto: Jürgen Moll

Hans Joachim Harnischmacher (Foto: Jürgen Moll) hat sie wieder zusammengetrommelt, die Plattkaller. Die Gruppe, die sich der Rader Mundart widmet, hat sich vor der Pandemie regelmäßig getroffen, damals noch unter der Leitung von Otto Cords. Als dieser 2019 verstarb, wollte sich Hans Joachim Harnischmacher, der die Rader Sprache ebenso fließend spricht, um das Fortbestehen der Gruppe kümmern. „Wir wollten uns in einer Gaststätte treffen, und die Sprache somit aufrechterhalten. Dann kam allerdings der Lockdown“, sagt der Radevormwalder.

Im September trafen sich die „Plattkaller“ zum ersten Mal wieder und nutzten dazu die Räumlichkeiten des Heimatmuseums. Dem Aufruf von Hans Joachim Harnischmacher folgten über 15 Männer und Frauen. Das Interesse an der Mundart ist ungebrochen. „In meiner Kindheit haben fast alle Menschen in Rade platt gesprochen. Heute gibt es viele junge Leute, die Platt nicht mehr verstehen.“

Das will Hans Joachim Harnischmacher ändern. Mit dem monatlichen Plattkaller-Treffen will er auch junge Menschen ansprechen. Deswegen ist er weiterhin auf der Suche nach einer Gaststätte, in der man sich ungezwungen treffen kann. Und ein anderer Grund: „Die steile Treppe im Heimatmuseum ist für einige unserer alten Mitglieder ein Hindernis“, sagt der 93-Jährige. Vorerst gehen die Treffen im Heimatmuseum aber weiter und zwar jeden ersten Dienstag im Monat von 19 bis 20.30 Uhr.

Die Überlegungen der Plattkaller, um die historische Sprache zu erhalten und an jüngere Generationen zu überliefern, gehen allerdings noch weiter. „Ich fände es schön, wenn wir die Schulen mit einbeziehen würden. Möglich wäre doch auch einen Plattkaller auf den Feierabendmarkt zu stellen“, sagt Hans Joachim Harnischmacher, der diese Ideen vorantreiben möchte. Der erste Erfolg ist, dass die Treffen im Heimatmuseum weitergehen werden.

Info Der nächste Termin ist der 5. Oktober, 19 Uhr, im Heimatmuseum.

(trei)
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