Kirche in Radevormwald Eine Andacht am Rand des Wiebachtals

Radevormwald · Pfarrer Dieter Jeschke der reformierten Kirchengemeinde hat mit den Garten- und Freilichtandachten auf die Corona-Krise reagiert und steht aktuell für geistliches Zusammenkommen im kleinen Kreis zur Verfügung.

 Pfarrer Dieter Jeschke hielt ein Abendandacht an der Feldermanns Hütte in freier Natur.

Pfarrer Dieter Jeschke hielt ein Abendandacht an der Feldermanns Hütte in freier Natur.

Foto: Jürgen Moll

Pünktlich zu der Andacht an Feldermanns Hütte hörte es am Freitagabend auf zu regnen. Der Einladung der IG Wiebachtal folgten einige Menschen, die sich für die Andacht von Pfarrer Dieter Jeschke interessierten. Der Pfarrer der reformierten Kirchengemeinde hat mit den Garten- und Freilichtandachten auf die Corona-Krise reagiert und steht aktuell für geistliches Zusammenkommen im kleinen Kreis zur Verfügung.

Die Menschen, die zu der Andacht am Rand des Wiebachtals kamen, genossen die Gemeinschaft, auch wenn sie mit Abstand stattfinden musste. Sabine Fuchs, die Vorsitzende der Interessengemeinschaft, findet die Idee von Andachten unter freiem Himmel toll. „Die Andachten sind eine schöne Möglichkeit zusammenzukommen und Veranstaltungen, auch kirchliche Veranstaltungen, wieder aufleben zu lassen. Für uns als Verein ist die Andacht eine Premiere“, sagte sie.„Dieses Jahr war eine sehr außergewöhnliche Zeit, in der nicht viel Gemeinschaft stattgefunden hat. Aber mehr Menschen haben in diesem Jahr zur Natur zurückgefunden und auch das Wiebachtal besucht.“

Sabine Fuchs und Pfarrer Jeschke stellten die Andacht deswegen unter das Motto „Du hast uns deine Welt geschenkt“, um Gott für die Natur, die Sinne und den Regen zu danken. Mit Blick auf das weitläufige Wiebachtal und den improvisierten Altar lauschten die Besucher, die durch ein kleines Feuer gewärmt wurden, der Andacht. Pfarrer Jeschke ermutigte seine Zuhörer, die Welt in ihrer Buntheit und Vielfalt wahrzunehmen. „Manchmal kommt einem alles grau vor, aber glücklich sind die Menschen, welche die Buntheit der Welt wahrnehmen und sie genießen. Wer sich diese Lebensfreude bewahrt und nicht nur um sich selber kreist, ist glücklicher.“ Der Pfarrer hofft, dass sich die meisten Menschen, Vereine und Gemeinde auch während der Pandemie diese Sicht auf die Welt bewahrt haben und sie weiter ausbauen. „Etwas mehr Buntheit würde vielen gut tun. Den Gemeinden in Radevormwald, der Politik und den Vereinen“.

Nachdem das letzte Lied gesungen war, rief Sabine Fuchs mit der Kollekte dazu auf, ein wichtiges Stück der reformierten Kirchengemeinde zu bewahren. „Wir wollen heute den Grundstock für eine mögliche Stiftung zum Erhalt des gesamten Friedhofes legen. Der reformierte Friedhof soll als grüner Lebensraum erhalten bleiben“, sagte Sabine Fuchs. Diese Initiative der IG Wiebachtal ist eine Reaktion auf die Diskussionen der vergangenen Wochen. Ein Teil des reformierten Friedhofes könnte an den benachbarten Netto-Markt verpachtet und als Parkplatz genutzt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort