Kirchengemeinde St. Marien Dompropst pflegt die Kontakte zur Heimat

Radevormwald · Mutter Gertrud Assmann erhielt viele Gratulationen, als bekannt wurde, dass ihr Sohn Guido Assmann am Sitz des Kölner Erzbischof das Amt als Dompropst antreten wird. Assmann ist in Bergerhof aufgewachsen.

 Guido Assmann (l.) ist noch öfter in Radevormwald und besucht seine Mutter Gertrud und seinen Bruder Jörg.

Guido Assmann (l.) ist noch öfter in Radevormwald und besucht seine Mutter Gertrud und seinen Bruder Jörg.

Foto: privat/Privat

Als Guido Assmann sich als junger Mann in Radevormwald für den Priesterberuf entschied, wäre ihm kaum der ernsthafte Gedanke gekommen, dass er Jahrzehnte später am Sitz des Kölner Erzbischof Dompropst werden würde. Im Jahr 1990 wurde er von dem damaligen Kardinal Joachim Meister zum Priester geweiht, zwei Tage vor Pfingsten war das damals. Wichtige Tage im Leben des Geistlichen scheinen öfters kurz vor Pfingsten einzutreten: In diesem Jahr wurde am Freitag vor dem Pfingstwochenende bekannt, dass der 56-Jährige das wichtige Amt in Köln übernehmen wird.

„Meine Primiz, die erste Heilige Messe als Priester, habe ich damals in Radevormwald zelebriert“, berichtet Guido Assmann im Gespräch mit der BM. „25 Jahre später habe ich dort auch das silberne Priesterjubiläum gefeiert.“ Später zog es ihn jedoch aus dem Bergischen fort. „Meine Laufbahn als Geistlicher habe ich vor allem in der Rheinschiene verbracht“, sagt Assmann, der 2005 von Papst Benedikt XVI. zum „Kaplan Seiner Heiligkeit“ ernannt wurde und seither den Titel „Monsignore“ führt. Nach Kaplansjahren in Eitorf und Köln-Klettenberg war er von 1998 bis 2007 leitender Pfarrer in Dormagen-Süd. 2000 wurde er zum Dechanten in Dormagen ernannt. 2007 wechselte er als Pfarrer an das Quirinusmünster in Neuss und und wurde Neusser Kreisdechant. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung des Pfarrverbandes Neuss-Mitte.

Mitglied des Kölner Domkapitels ist Guido Assmann bereits seit 2017, allerdings ohne Residenzpflicht. So blieb sein Wirkungskreis weiterhin der Pfarrverband in Neuss. Nun allerdings wird es für ihn nach Köln gehen. „Wo genau dort ich wohnen werde, ist noch unklar“, sagt er.

Sicher ist, dass der in Bergerhof aufgewachsene Kirchenmann damit ein Stück näher an der Heimat ist. Besuche in Radevormwald mache er häufiger, erklärt er. „Meine 82-jährige Mutter lebt hier, und auch mein Bruder, der in Önkfeld lebt. Den Kontakt habe ich immer aufrechtgehalten.“ Mutter Gertrud Assmann war zu ihrem 80. Geburtstag zudem Gast beim großen Neusser Schützenfest.

Als nun die Nachricht von der Berufung des Sohnes bekannt wurde, klingelte schon bald das Telefon bei der Mutter. „Viele Menschen haben angerufen und gratuliert“, berichtet sie. Sie sei sehr stolz auf ihren Sohn. „Er war immer überzeugt, dass er den richtigen Weg gewählt hat.“

„Ich bin überzeugt, dass viele Mitglieder der Kirchengemeinde stolz darauf sind, dass der neue Kölner Dompropst aus unserer Pfarrei stammt“, erklärt Marc D. Klein, Pfarrer der Radevormwalder Kirchengemeinde St. Marien. „Allerdings haben wir wegen der Corona-Pandemie derzeit wenig Gelegenheit, uns darüber auszutauschen. Die Kommunikation ist sehr eingeschränkt.“

Pfarrer Klein bestätigt, dass Guido Assmann den Kontakt zu Radevormwald stets gepflegt hat. „Er hat auch regelmäßig Messen in unserer Gemeinde zelebriert“, berichtet der Geistliche, der den künftigen Dompropst bereist seit vielen Jahren kennt. Stolz auf den Sohn der Gemeinde sei man natürlich schon vorher gewesen, denn das Amt des Neusser Dechanten sei auch schon eine herausgehobene Stellung. Dass Assmann in der kirchlichen Hierarchie noch weitere Stufen nach oben nehmen würde, „das haben wir ihm immer zugetraut“, erklärt Marc D. Klein.

Vielleicht, so überlegt der Radevormwalder Pfarrer, werde sich durch die neue räumliche Nähe die Gelegenheit für Chöre oder andere Gruppen ergeben, den neuen Dompropst in der Kölner Kathedrale zu besuchen – schließlich sei die Domstadt ja nicht so weit von Radevormwald entfernt.

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