Radevormwald Neue Schätzchen fürs Zweirad-Museum

Radevormwald · Interessante Zukäufe und Dauerleihgaben sind nun aktuell in der Sammlung der IG Bismarck zu sehen.

 Hartmut Behrensmeier mit dem Hochrad der Firma Adam Opel aus dem Jahr 1888 – ein echter Hingucker in der aktuellen Schau.

Hartmut Behrensmeier mit dem Hochrad der Firma Adam Opel aus dem Jahr 1888 – ein echter Hingucker in der aktuellen Schau.

Foto: Stefan Gilsbach

Wer sich dieses Gefährt anschaut, der fragt sich unwillkürlich, wie der Besitzer ohne Gefahr für Leib und Leben in den Sattel gekommen ist – und wie er sich dort festhalten konnte. Ein Hochrad aus dem Jahr 1888 ist eines der neuen Exponate, die nun im Zweirad-Museum der IG Bismarck zu sehen sind. „Ich werde nicht versuchen, auf das Rad zu steigen, ohne vorher mit dem Eigentümer zu sprechen“, sagt Hartmut Behrensmeier selbstironisch. Das sei nämlich eine Kunst für sich.

Behrensmeier und seine Mitstreiter von der IG Bismarck haben eine Sammlung zusammengetragen, die an die glorreichen Zeiten der Bergerhofer Zweirad-Fabrik Bismarck erinnert, auf deren Produkte seinerzeit viele der besten Radfahrer unterwegs waren. Die liebevoll zusammengestellte Schau in den Räumlichkeiten der Schlossmachergalerie, mitten im Herzen der Rader Innenstadt, zieht zu den Öffnungszeiten an Sonntagen viele Besucher an. Und immer wieder entstehen so Kontakte zu Besitzern von „alten Schätzchen“.

So etwa zu Mike Gürgens aus Bergisch Gladbach. Er ist stolzer Besitzer einer „Bismarck-Rennmaschine aus der Zeit um 1930, die nun auch im Museum zu sehen ist. Aus Bergisch Gladbach stammt auch der Besitzer des genannten Hochrades, Gerd Jajschik. Diese Dauerleihgabe ist allerdings nicht in Radevormwald hergestellt worden, es ist ein historisches Gefährt aus der Werkstatt von Adam Opel. Direkt neben dem großen Hochrad steht dann noch das Modell für die Kleinen – ein Kinder-Hochrad, das vermutlich aus der Zeit um 1900 stammt und die Dauerleihgabe eines Fachgeschäftes aus Burscheid ist. Neu in der Sammlung ist auch ein Tandem im Originalzustand auf dem Jahr 1937. Der Ankauf wurde durch die Bürgerstiftung der Sparkasse ermöglicht.

Für ein ehrenamtlich getragenes Museum hat der Schauraum der IG Bismarck ausgesprochen gute Besucherzahlen. „Am vergangenen Sonntag hatten wir wieder 74 Besucher, und zwei haben sich gleich bereit erklärt mitzumachen“, sagt Hartmut Behrensmeier erfreut. 25 Mitglieder hat der Verein inzwischen – Tendenz steigend. Und die Besucherzahlen steigen ebenfalls. „Im vergangenen Jahr waren insgesamt es 2500, das war schon wieder eine Steigerung von rund 500 Besuchern im Jahr 2017“, berichtet Behrensmeier.

Neben der Pflege der Ausstellung veranstaltet der Verein unter anderem einmal im Jahr, im Juli, eine Ausfahrt mit historischen Motorrädern. Doch die Mitglieder haben schon neuen Pläne. „Wir führen derzeit Gespräche, wie wir eine Ausfahrt mit historischen Fahrrädern organisieren können.“ Es gebe da eine Szene, die sehr gut zu mobilisieren sei. „In Italien kommen zu solchen Veranstaltungen tausende von Teilnehmern“, weiß Behrensmeier. In Rade bald auch?

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