Naturschutz in Radevormwald Im Kampf gegen die Salamanderpest

Radevormwald / Bergisches Land · Tote Exemplare sollten genau dokumentiert und über ein Fundmeldesystem gemeldet werden.

 Feuersalamander werden durch einen Hauptpilz bedroht.    Foto: Boris Roessler/dpa

Feuersalamander werden durch einen Hauptpilz bedroht.  Foto: Boris Roessler/dpa

Foto: dpa/Boris Roessler

Naturschützer sind alarmiert: Immer mehr Feuersalamander werden Opfer eines Pilzes, der offenbar mit Tier-Importen aus Südostasien nach Europa gekommen ist und die Population der Salamander bedroht. Wichtig ist es nun, die Ausbreitung der  so genannten Salamanderpest genau zu verfolgen.

Tom Klinkenberg vom Bergischen Naturschutzverein in Radevormwald bittet Wanderer und Spaziergänger, die einen  toten Salamander (keine Verkehrsopfer) finden, diesen Fund zu melden, um die Ausbreitung der Salamanderpest (Batrachochytrium salamandrivorans) zu dokumentieren. „Es wäre optimal, ein Foto mit genauen Fundpunktkoordinaten an das Fundmeldesystem der Biologischen Station Mittlere Wupper zu schicken“, erklärt er. Mehr dazu erfahren Bürger unter   www.bsmw.de/fundmeldesystem/FMS.

Feuersalamander sind auffällig mit ihrem schwarz-gelben Fleckenmuster, trotzdem werden sie nicht häufig gesehen. Denn die bis zu 20 Zentimeter großen Amphibien halten sich tagsüber gern unter abgestorbenen Bäumen, Baumwurzeln oder flachen Steinen auf.

Derzeit sind sie allerdings stark gefährdet, denn der erwähnte Hautpilz tötet die Tiere innerhalb von wenigen Tagen. Die Salamanderpest, oder Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), wie der wissenschaftliche Name des Hautpilzes lautet, hat sich bereits in Belgien, den Niederlanden, in der Eifel und im Ruhrgebiet ausgebreitet und ein Massensterben der Tiere ausgelöst.

Anfang des Jahres wurden in der bergischen Region, nämlich in der Nähe der Müngstener Brücke und an der Kohlfurth ebenfalls Tiere gefunden, bei denen die tödliche Erkrankung nachgewiesen wurde.

Die Verbreitung des Pilzes soll unbedingt gestoppt werden. Naturschutzbehörden und Biologische Stationen bitten dringend darum, keine Feuersalamander anzufassen. Waldnutzer sollen auf den befestigten Wegen bleiben. Bäche, Uferbereiche, Teiche, Tümpel und wassergefüllte Wagenspuren im Wald sollen nicht betreten werden. Um eine Verbreitung der Sporen des Pilzes zu verhindern, ist die Reinigung der Wanderschuhe wichtig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort