Engagiert für Tiere und Pflanzen Ein Naturschützer feiert Geburtstag

Radevormwald · Dietmar Fennel ist 70 Jahre alt geworden. Für die Natur begeisterte er sich bereits als Kind. Bis heute kämpft er für die Erhaltung der Umwelt.

 Dietmar Fennel mit Ehefrau Gabriele. Am 13. September hat der Naturfreund einen runden Geburtstag gefeiert.

Dietmar Fennel mit Ehefrau Gabriele. Am 13. September hat der Naturfreund einen runden Geburtstag gefeiert.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Als Kind hat Dietmar Fennel Molche und Stichlinge in der Wupper gefangen, um sich die Lebewesen genau anzusehen und sie in eigenen Aquarien zu halten. Sein Bruder, ein Förster, hat ihn mit in den Wald genommenm und so wuchs sein Interesse an der Natur rasant.

Jetzt, mit 70 Jahren blickt der Radevormwalder auf  ein jahrzehntelanges Engagement als Naturschützer zurück und auf die vielen Ereignisse, die er in dieser Zeit erlebt hat. „Nach den Stichlingen und Molchen bekam ich ein paar Hühner, und meine Grundschullehrerin hat mir ein Meerschweinchen geschenkt. Schon damals habe ich mich für die wilden Formen der Tiere interessiert, aber erste Gespräche in einem zoologischen Geschäft zeigten, dass ich nicht so leicht an ein wildes Meerschweinchen heran komme“, sagt Dietmar Fennel. Als Junge und Jugendlicher ist er bereits mit Zoologen ins Gespräch gekommen, hat sich für die Jagd interessiert und hat nie aufgehört die Welt der Tiere und Pflanzen zu erforschen.

Als der Ortsverein des Bergischen Naturschutzvereins (RBN) in Radevormwald gegründet wurde, war er sofort mit dabei. Als Gründungsmitglied hat er unzählige Aktionen ins Rollen gebracht. Vom Kosmos-Verlag hat er eine Medaille verliehen bekommen, weil er Stollen für Fledermäuse geöffnet, 200 Fledermauskästen installiert und die Kirchtürme für Falken und Eulen zugänglich gemacht hat. Damals hat er 100 weitere Eulenkästen in den Scheunen der Landwirte aufgehängt. Artenschutzprojekte wurden zu seinem Aushängeschild.

Eine besondere Erinnerung gilt der TV-Dokumentation „Vorsicht Buschhühner“, die 1988 ausgestrahlt wurde und die von Grimme-Preisträger Volker Anding produziert wurde. „Er kommt auch aus Rade und ist ein alter Schulfreund von mir. Ich war der Hauptdarsteller des Filmes und das war natürlich etwas ganz Besonderes“, sagt Dietmar Fennel.

Für seine jahrelange Tätigkeit als Naturschützer hat Dietmer Fennel den Rheinlandtaler verliehen bekommen. Die Ausweisung von drei großen Naturschutzgebieten in Rade ist mit sein Verdienst. „Im Team haben wir es geschafft das Uelfetal, die Wupper und das Wiebachtal zu Naturschutzgebieten zu machen. Das waren große Erfolge unserer Arbeit.“ Ein wichtiges Ereignis war außerdem der Kampf gegen eine Chemiefabrik, die in den 80er-Jahren an die Wupper ziehen und diese als Kühlungsmittel verwenden wollte. „Wir haben eine Bürgerinitiative in Dahlhausen initiiert und sind zusammen als RBN dagegen vorgegangen. Mit Erfolg.“

Für sein Engagement hat der Radevormwalder unter anderem eine Medaille der zoologischen Vereinigung der Uni Rostock verliehen bekommen. Seine Frau, Gabriele Fennel, hat ihn bei allen Aktionen unterstützt. „Ich haben immer mitgefiebert und bin stolz darauf. Jetzt bin ich selber im Ruhestand und kann mich aktiver einbringen“, sagt sie. Hauptberuflich war Dietmar Fennel Industriekaufmann und hat seine Frau 1968 kennengelernt. „Das war das wichtigste Ereignis in meinem Leben“, sagt er.

Aktuell kümmert er sich um das Nisthilfeprogramm des RBNs und will 2020 einige Biotope in Rade optimieren. Der Blick in die Zukunft bereitet ihm allerdings Kopfschmerzen. „Ich habe Angst um die Menschen. Obwohl Klima- und Artenschutz viel in den Medien sind, passiert nichts. Die Welt wird in 30 Jahren eine andere sein“, sagt er.

Fennel wünscht sich, dass sich mehr Menschen engagieren, in Naturschutzvereine eintreten und die Landwirte gerechte Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen bekommen.

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