Feuerwehreinsatz in Radevormwald Nächtlicher Brand zerstört ehemalige Gaststätte
Radevormwald · Das ehemalige „Race Café“ am Kreisverkehr Grüne ist nach einem Brand in der Nacht zu Dienstag nur noch eine Ruine. Es ist nicht der erste Feuer auf dem Grundstück, das seit Jahren als Schandfleck gilt. Wehrführer Dietmar Hasenburg hält es für unwahrscheinlich, dass das Feuer ohne menschliches Zutun entstand.
Das Gebäude der ehemaligen Traditionsgaststätte an der Grüne ist in der Nacht zu Dienstag abgebrannt. Die Feuerwehr Radevormwald war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Der Alarm war gegen 2 Uhr eingegangen. „Zuerst wurde ein kleinerer Gebäudebrand gemeldet“, schildert Radevormwalds Wehrführer Dietmar Hasenburg die Vorgänge der Nacht. Daraufhin wurde zunächst die Löschgruppe Hahnenberg alarmiert, auch eine Drehleiter kam zum Einsatz. Als sich herausstellte, dass der Brand doch erheblicher war als zunächst gemeldet, wurde der Alarm erhöht. „Daraufhin ist der komplette Löschzug III ausgerückt“, berichtet der Wehrführer. „Das heißt, neben der Löschgruppe Hahnenberg waren auch die Gruppen aus Landwehr, Wellringrade und Borbeck im Einsatz.“
Nach 30 Minuten sei dann auch der Löschzug I – Stadtmitte und Herbeck – zur Grüne hinzu gerufen worden. „Wir kamen allerdings nicht mehr zum Einsatz“, berichtet Hasenburg. Der Löschzug III hatte die Lage im Griff. Die Einsatzleitung hatte der stellvertretende Leiter Manuel Karthaus. Nicht zuletzt wegen der Einsturzgefahr in dem Gebäude, das „von der Kegelbahn bis unters Dach“ lichterloh brannte, habe man nur von außen Löscharbeiten durchführen können.
In den frühen Morgenstunden wurden die Feuerwehrleute durch Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes unterstützt, die für Getränke und Verpflegung sorgten.
„Der Großteil der Einsatzkräfte ist gegen 8 Uhr abgerückt“, erklärt Dietmar Hasenburg. Die Löschgruppe Hahnenberg blieb allerdings mit der Drehleiter vor Ort, um mögliche verbliebene Brandnester im Blick zu behalten. Die Sperrung der Bundesstraßen in diesem Bereich konnte gegen 8.30 Uhr aufgehoben werden. Verkehrsteilnehmer mussten so lange einen Umweg durch das Gewerbegebiet nehmen.
Es war nicht der erste Brand auf dem Grundstück. Bereits im Jahr 2016 war ein nächtliches Feuer in dem Gebäude ausgebrochen. Kurz zuvor erst war die Gaststätte als „Race Café“ neu eröffnet worden. Der neue Inhaber Dirk de Ruiter hatte angekündigt, einen Treffpunkt für Motorradliebhaber einzurichten. Die Rede war von Live-Musik-Events oder Open-Air-Discos, sogar von Infoveranstaltungen des ADAC oder Sicherheitstrainings für Biker.
Zwei Monate nach dem Neustart, im November 2016, musste die Feuerwehr zur Grüne ausrücken. Das Gebäude wurde bei dem Brand stark beschädigt und war nicht mehr nutzbar. Spezialisten der oberbergischen Kriminalpoliizei kamen nach einer Untersuchung der Brandstätte zu dem Schluss, dass Brandstiftung die Ursache des Feuers gewesen war. Die Täter blieben unbekannt. „Es gab dann einige Jahre später noch einen kleineren Brand“, erinnert sich Wehrführer Hasenburg. Diesen hätte die Löschgruppe Hahnenberg aber rasch unter Kontrolle bringen können.
Zur Ursache des aktuellen Feuers gibt es noch keine endgültigen Erkenntnisse. Hasenburg hält es aber für unwahrscheinlich, dass der Brand ohne menschliche Einwirkung entstanden ist. Ein Kurzschluss oder Ähnliches kann ausgeschlossen werden, in dem Gebäude gibt es keinen funktionierenden Stromanschluss mehr.
Die Gaststätte befindet sich an dem Kreisverkehr, an dem sich die Bundesstraßen 229 und 483 treffen. Das leer stehende Gebäude gilt seit Jahren als Schandfleck, der bei Besuchern der Stadt direkt am östlichen Ortseingang einen unschönen Eindruck hinterlässt. Doch eine Lösung für das heruntergekommene Ensemble war schwierig. Das Grundstück gehört einem Eigentümer aus Wuppertal. Auf die Frage unserer Redaktion vor einigen Monaten, ob außer Gastronomie vor Ort nicht eine andere Nutzung möglich sei, hatte Burkhard Klein, Leiter der Ämter für Stadtplanung und Bauaufsicht, erklärt: „Die Fläche befindet sich im Außenbereich, dazu müsste erst einmal das Planungsrecht geändert werden.“
Ob mit dem Brand nun eine neue Situation entstanden ist, wird sich zeigen.