Tag der offenen Moschee in Radevormwald Muslime möchten Vorurteile abbauen

Radevormwald · Noch bis Sonntag sind interessierte Rader zur Begegnung an der Grabenstraße eingeladen.

 Burak Karatas mit den Jugendlichen des Vereins in der Moschee.

Burak Karatas mit den Jugendlichen des Vereins in der Moschee.

Foto: Flora Treiber

() Der Radevormwalder Bildungs- und Kulturverein feiert seit Donnerstag ein Gemeindefest, zu dem alle Interessierten eingeladen sind. Die „Kermes“ fing in diesem Herbst zu dem Tag der offenen Moscheen an und geht noch bis Sonntag. Der Verein setzt sich seit den 1970er-Jahren für die Verständigung zwischen türkischen und deutschen Familien ein und bietet Muslimen einen Ort zum Gebet und zur Weiterbildung. Wie der Unterricht und die Gebete in der Moschee ablaufen, stellten Adem Ayar und andere Ehrenamtler des Vereins am Donnerstag vor. „Uns ist es wichtig, Vorurteile abzubauen“, sagt Ayar, der acht Jahre lang Vorsitzender des Vereins war. Seit vergangenem Jahr ist Ismain Öztürk der Vorsitzende.

Zusammen wollen sie dafür sorgen, dass besonders Jugendliche einen festen Anlaufpunkt haben und einen gefestigten Lebensweg einschlagen. „Wir helfen bei einem guten Schulabschluss und vermitteln ihnen, wie wichtig es ist sich für die Stadt in der wir leben einzusetzen“, sagt Ayar.

Burak Karatas ist seit zwei Jahren in dem Bildungs- und Kulturverein für den Unterricht in der Moschee und die Arbeit mit den männlichen Jugendlichen zuständig. Er ist in Duisburg geboren, hat in Remscheid gearbeitet und genießt jetzt die Arbeit in Radevormwald. Er wünscht sich mehr Offenheit von denjenigen, die das Kulturfest im Vorbeigehen entdecken. „Besucher können jederzeit dazu kommen, Fragen stellen und mit uns feiern“, versichert er.

Adem Ayar hat schon viele positive Besuche von Radevormwaldern auf der „Kermes“ erlebt. „Das ist eine Plattform für uns, um mit den Mitbürgern ins Gespräch zu kommen.“ Er bietet den Besuchern nicht nur einen Rundgang durch den Gebetsraum, sondern erklärt ihnen auch die Parallelen vom muslimischen und christlichen Glauben. „Einige Menschen, die sich für Religionen interessieren, kennen diese Parallelen, aber viele eben auch nicht. Dazu sind Feste wie dieses da“, sagt der Ehrenamtler.

Zu dem Bildungs- und Kulturverein gehören momentan 50 Familien aus Radevormwald. Seitdem Flüchtlinge in der Stadt wohnen, sind das nicht nur Menschen türkischer Herkunft. „Wir haben jetzt mehrere Kulturen und Nationalitäten, die zu uns gehören und das ist eine tolle Entwicklung.“ In den vergangenen Jahren hat die „Kermes“ immer in der Aula der Grundschule Stadt stattgefunden. Der Umzug an die Grabenstraße hat mehrere Gründe. „Hier können wir länger feiern und außerdem ist es auch hilfreich, in unseren Vereinsräumen zu feiern, damit wir unsere Arbeit und Angebote besser vorstellen können“, sagt Ayar.

Bis Sonntag gibt es an jedem Tag von 12 bis 19 Uhr an der Grabenstraße 6 türkische Speisen und Getränke im Angebot. Die Moschee ist jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

(trei)
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