Wieder öffentliche Veranstaltungen in der Radevormwalder Musikschule Musikschulfest mit Instrumentenparcours

Radevormwald · Mehrere hundert große und kleine Besucher kamen, um sich das unterhaltsame Programm anzusehen, Instrumente auszuprobieren oder selbst aufzutreten.

 Jessica Moczko und Tochter Elisabeth schlagen die ersten Töne auf der Gitarre an.

Jessica Moczko und Tochter Elisabeth schlagen die ersten Töne auf der Gitarre an.

Foto: Heike Karsten

Fast drei Jahre gab es aufgrund der Pandemie keine großen öffentlichen Veranstaltungen der Radevormwalder Musikschule. Das erste Musikschulfest nach der Zwangspause wurde daher am Sonntag zu etwas ganz Besonderem für alle Beteiligten. „Eigentlich haben wir gleich drei Dinge in einem: das Kinderkonzert, das sonst im Bürgerhaus stattfindet, die Instrumentenvorstellung und das Musikschulfest vor den Sommerferien“, sagte Leiter Michael Borner.

Entsprechend groß war das Gebäude an der Hermannstraße an diesem Nachmittag besucht. Empfangen wurden die Gäste mit Musik der Jazzband unter der Leitung von Janik Münster. Die Eröffnung des Fests übernahmen die jüngsten Schüler von der Musikalischen Früherziehung und die Eltern-Kind-Gruppe. Die kleinen Tänzerinnen der Ballettschule führten einen bezaubernden Tanz mit bunten Schirmen vor. „Das ist ein Sommertanz“, kündigte Ballettlehrerin Theresia Kammann ihre Schützlinge an. Im zweiten Programmblock hatten das Kinder-Gitarrenensemble, der Bläserspielkreis sowie der Blockflötenspielkreis der Erwachsenen ihre Auftritte, bevor zuletzt die erwachsenen Gitarristen und die Popband des Gymnasiums zeigten, was für tolle Musik dabei herauskommt, wenn man ein Instrument gelernt hat und beherrscht.

Zwischen den Vorführungen begaben sich die Kinder auf eine Detektivreise durch die einzelnen Unterrichtsräume, wo die verschiedenen Instrumente, aber auch Tanz und Gesang vorgestellt wurden. Leonie (8) entlockte der Geige dabei konzentriert die ersten Töne, obwohl sie so ein Instrument vorher noch nie in der Hand gehalten hat. „Sie möchte gerne ein Instrument lernen, deshalb kommt uns das Angebot ganz gelegen“, freute sich Leonies Mutter Anica Janus über diese unverbindliche Möglichkeit. Mit den verschiedenen Instrumenten kämen Kinder auf normalem Weg nicht in Berührung. Am Sonntag konnten sie sich nach Herzenslust und unter Anleitung der Musikschullehrer ausprobieren.

Besonders viel Andrang herrschte im Raum von Gitarrenlehrer Emanuel Estrada, wo mehrere Kindergitarren bereitlagen. Er zeigte den Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen die ersten Griffe. „Zum Spielen der Gitarre braucht man immer beide Hände“, erklärte er. Jessica Moczko und Tochter Elisabeth probierten das gleich aus und hatten viel Spaß dabei.

„Wir zeigen heute einen kleinen Querschnitt von dem, was wir anbieten“, sagte Michael Borner. Die Vorbereitungszeit zum Fest sei knapp und anstrengend gewesen, denn erst seit April können die Instrumentalgruppen wieder gemeinsam proben.

Die Schülerzahl sei mit rund 620 zwar während der Corona-Zeit relativ stabil geblieben – Kapazitäten sind aber immer noch frei. „Bei der Instrumentenvorstellung steht der Spaß an erster Stelle. Sollte sich danach jemand anmelden, ist das natürlich auch schön“, fügte Borner hinzu. Unabhängig davon bietet die Musikschule auch kostenlose Probestunden an. Neue Lehrer werden ebenso gesucht, vor allem für die Instrumente Violine, Oboe und Klarinette.

Kati Majorek, die stellvertretende Leiterin der Rader Musikschule, machte auf das kostenfreie Ikarus-Projekt für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren aufmerksam. Das vom Kulturministerium NRW geförderte Projekt startet nach den Sommerferien am 13. August. Ikarus soll Jugendlichen aus Radevormwald die Möglichkeit bieten, Vorstellungen und Träume für ihre Zukunft zu entwickeln. „Mit Instrumenten, Gesang, Tanz, Video oder Fotografie wird eine Geschichte oder ein Film erarbeitet“, erklärte sie. Mit dabei sein wird unter anderem Bild- und Toningenieur Christoph Sapp, der Wahrnehmungspsychologie und den kreativen Umgang mit Medientechnik lehrt.

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