Musikförderung in Radevormwald Musikschule freut sich auf den Umzug

Radevormwald · Künftig werden im Gebäude der Sekundarschule für den Musikunterricht insgesamt neun Räume sowie zwei Büros zur Verfügung stehen. „Darauf haben wir 30 Jahre lang gehofft“, sagt Musikschulleiter Bert Fastenrath.

 Michael Borner (links) und Bert Fastenrath arbeiten im Büro der Musikschule im Bürgerhaus derzeit quasi auf gepackten Koffern.

Michael Borner (links) und Bert Fastenrath arbeiten im Büro der Musikschule im Bürgerhaus derzeit quasi auf gepackten Koffern.

Foto: Stefan Gilsbach

„So sieht es hier sonst eigentlich nicht aus“, sagt Bert Fastenrath. Im Büro der Musikschule, das sich noch im Bürgerhaus befindet, stapeln sich derzeit Kartons, Keyboards und andere Gegenstände, die bald in neue Räume ziehen werden. Fastenrath und sein Kollege Michael Borner arbeiten in diesen Tagen sozusagen auf gepackten Koffern. Der Umzug der Musikschule in das Gebäude der Sekundarschule ist im vollen Gange. Und die Vorfreude auf den neuen Standort merkt man den beiden Leitern der Musikschule deutlich an.

„30 Jahre lang haben wir darauf gehofft“, sagt Bert Fastenrath. In der Sekundarschule stehen demnächst neun Unterrichts- und zwei Büroräume für die Musikschule zur Verfügung. Dort ist dann nicht nur alles unter einem Dach, der Standort am Schulzentrum wird Wege kürzer machen und das bieten, was man heute gerne Synergie-Effekte nennt.

„Wir arbeiten ja ohnehin schon mit allen allgemeinbildenden Schulen zusammen“, berichten die beiden Musiker und verweisen auf die Pop-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums, die in dieser Form auch 15 Jahre lang in der Realschule erfolgreich gearbeitet hat. Dass es schließlich doch mit dem Umzug geklappt hat, verdanken die Mitarbeiter der Musikschule nicht zuletzt dem Gutachter Heinz Gniostko, dessen Ratschläge den neuen Schulentwicklungsplan mitgeprägt haben.

„Wir gewinnen mit dem neuen Standort eine ungeheure Flexibilität“, sagt Bert Fastenrath. So könnten Schüler in Freistunden ohne großen Aufwand zu einer Musikstunde vorbeikommen – jetzt räumlich kein Problem mehr.

Der Musikunterricht hat sich in den vergangenen Jahren geändert, dank der neuen technischen Möglichkeiten – Stichwort: Digitalisierung. Auf diesem Gebiet will die Musikschule mit dem Projekt „Soundfabrik“ Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Ideen umzusetzen und Musik aufzunehmen, die sie dann, wenn gewünscht, selber veröffentlichen können. „Das ist heute ja dank der Technik kein Thema mehr“, sagt Michael Borner. Die Zeiten, in denen man ein professionelles Aufnahmestudio mieten musste, sind vorbei.

Und doch gibt es Dinge, die sich auch in der Musikschule nicht ändern. „Gitarre, Schlagzeug, Klavier – das sind Instrumente, deren Beliebtheit ungebrochen ist“, sagt Fastenrath. Die Blockflöte, einst das Musikschulinstrument schlechthin, ist dagegen „out“. Nur drei Schüler lernen derzeit bei der Rader Musikschule Blockflöte. Bert Fastenrath bedauert dies, weil diese Flöte für den Einstieg in die Musik ideal ist. Manche Eltern hätten da unrealistische Erwartungen: „Ein Kollege hat mir erzählt, dass eine Mutter bei ihm anrief und fragte, ab welchem Alter Kinder Saxofon lernen können.“ Es stellte sich heraus: der Kleine war zweineinhalb Jahre alt.

Auch die beliebte E-Gitarre wird Knirpsen noch nicht in die Hand gegeben – an der Rader Musikschule wird sie erst unterrichtet, wenn die Kinder auf der weiterführenden Schule sind. Vorher ist die gute alte akustische Gitarre angesagt.

Was nicht heißen soll, dass nicht schon kleine Kinder behutsam an die Musik herangeführt werden können. „Die Musikalische Früherziehung ist immer noch das Herzstück“, sagt Fastenrath. Eltern-Kind-Gruppen und Schnupperwochenenden, bei denen Kinder verschiedene Instrumente kennenlernen können, gehören zum reichhaltigen Angebot auf diesem Gebiet. Manche Kinder hätten tatsächlich ein intuitives Gespür dafür, welches Instrument ihnen am besten liegt, sagt Michael Borner. In manchen Fälle müsse allerdings nach einiger Zeit ein Wechsel vorgeschlagen werden.

Das erste, ursprünglichste Instrument des Menschen bleibt natürlich die Stimme. „Es ist schön, dass das gemeinsame Singen wieder in Mode kommt“, meint Bert Fastenrath.

Alle wichtigen Infos finden Interessierte unter www.radevormwalder-musikschule.de

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