Kunstausstellung in Radevormwald Ein Raum für Nachwuchskünstler

Radevormwald · In der Kunstwerkstatt „Rhythm & Arts“ präsentierten Malschüler ihre Kunstwerke. Diese wurden am Wochenende unter dem Titel „#kunstgehtweiter“ ausgestellt.

 Die junge Künstlerin Juli (10) hängt mit Christine Thomssen-Betz ihre selbst gebastelten Vögel auf.

Die junge Künstlerin Juli (10) hängt mit Christine Thomssen-Betz ihre selbst gebastelten Vögel auf.

Foto: Jürgen Moll

Die Kunstpädagogin und freischaffende Künstlerin Christine Thomssen-Betz gibt ihr Wissen in Malkursen an junge Schüler weiter. Welche Kunstwerke in den vergangenen Monaten entstanden sind, konnten die Besucher der Ausstellung „#kunstgehtweiter“ am Wochenende entdecken. In der Kunstwerkstatt „Rhythm & Arts“ an der Kaiserstraße zeigten die Malschüler ihre Werke der Öffentlichkeit.

Kunst einem Publikum zu präsentieren, gehört zu dem Selbstverständnis eines Künstlers dazu. „Ich will, dass sich meine Schüler als freischaffende Künstler begreifen und ermutige sie deswegen ihre Kunst zu zeigen“, sagt Christine Thomssen-Betz. Auch ihre neuesten Werke, von denen die meisten in den Niederlanden entstanden sind, wurden am Wochenende ausgestellt.

Zu der Ausstellung gehörten außerdem die Werke der Nachwuchskünstlerin Ute Keller, die ihre Begeisterung für Kunst in Form von Aquarellen und Monoprints erst vor einem Jahr entdeckte. „Ich habe in meinem Leben deutlich mehr geschrieben, als gemalt, aber jetzt kann ich nicht mehr aufhören“, sagt die Künstlerin, die in Wermelskirchen wohnt. Vor ihrer ersten Ausstellung war sie etwas aufgeregt. „Man ist nervös vor den Reaktionen. Bisher habe ich meine Arbeiten nur öffentlich in einer Facebook-Gruppe geteilt. Da waren die Reaktionen sehr positiv.“ Ute Keller zeigte am Wochenende ihre elfteilige Serie „bunte Vögel“, die nicht nur buntes Gefieder darstellt, sondern für Diversität und Akzeptanz steht. „Eigentlich besteht die Serie aus zwölf bunten Vögeln, aber den zwölften habe ich meiner Mutter geschenkt“, sagt Ute Keller. Im Kontrast zu den schrillen Vögeln zeigte sie auch melancholische Bilder.

Im Untergeschoss der Kunstwerkstatt konnten die Ausstellungsbesucher die Werke der Malschüler entdecken. Die Kinder zwischen sechs und 15 Jahren haben in dem Malkurs eine Vielzahl von Techniken erlernt. „Ich bringe Ideen und Techniken zu den Kursen mit und helfe den Kindern, wenn sie Hilfe brauchen. Im Vordergrund steht aber ihre eigene Kreativität“, sagt Christine Thomssen-Betz.

Die jungen Künstler wurden in der Ausstellung mit kurzen Beschreibungen vorgestellt. Eine von ihnen ist Johanna. „Johannas Werke strahlen Lebensfreude und Enthusiasmus aus. Kunst macht Johanna glücklich“, schreibt Christine Thomssen-Betz über ihre Schülerin. Diese Beschreibung finden die Eltern von Johanna treffend. „Wir haben Johanna zuhause ein eigenes Atelier eingerichtet, in dem sie kreativ werden kann. Sie geht in dieser Arbeit auf und versinkt teilweise in der Kunst“, sagt Georg Riedl. Zusammen mit seiner Frau Melanie war er am Samstag sichtlich stolz die Werke der 15-Jährigen in der öffentlichen Ausstellung zu sehen. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass die Kurse wieder stattfinden können und dass Johanna hier Techniken erlernen kann, die neu für sie sind“, sagt Melanie Riedl. Johanna selber blickte am Samstag kritisch, aber auch stolz auf ihre Werke. „Dieses Blatt ist leider nicht ganz fertig geworden“, sagt sie zu ihrer Blattschale, die aus einem Laubblattabdruck auf Kaltporzellan entstanden ist. Besonders gut gefällt der Schülerin die Reihe „Magic Silver“. Das Relief aus Alufolie, Kleber und Tusche zeigt abstrakte Formen. „Die Technik war neu für mich und hat mir gut gefallen.“

Zu den Arbeiten der Nachwuchskünstler gehörten außerdem Seerosen nach Claude Monet aus Seidenpapier auf Zeichenpapier sowie die Motivpapiere aus Aquarell-Farben unter der Überschrift „It‘s teatime“. Die kreativen Techniken, die Christine Thomssen-Betz ihren Schülern vermittelt, können sie zuhause oder in weiteren Malkursen weiterentwickeln. Die Pädagogin ist froh, dass Kurse wieder stattfinden können. „Die Corona-Pandemie hat uns ausgebremst, viele Kurse mussten ausfallen. Deswegen haben wir auch den Titel der Ausstellung „#kunstgehtweiter“ gewählt. Die Arbeiten, die an diesem Wochenende ausgestellt werden, sind seit der Zeit nach den Sommerferien entstanden.“

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