Evangelische Gesellschaft in Radevormwald Lautstarkes Festival mit acht Bands

Radevormwald · Erstmals kooperierte die Evangelische Gesellschaft (EG) am Wochenende mit den Machern des „Shine“-Festivals. Diese Veranstaltung war eingebettet in das „Perspektive“-Festivals des EG-Jugendwerks.

 Hüpfte wie ein Flummi über die Bühne – Sänger Chris von der Band „Normal ist anders“ aus Bayern beim „Shine“-Festival der Evangelischen Gesellschaft.

Hüpfte wie ein Flummi über die Bühne – Sänger Chris von der Band „Normal ist anders“ aus Bayern beim „Shine“-Festival der Evangelischen Gesellschaft.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Normalerweise geht es – vielleicht von den Umbau- und Neubaumaßnahmen einmal abgesehen – eher ruhig zu auf dem großen Gelände der Evangelischen Gesellschaft an der Telegrafenstraße. Am Samstagabend jedoch war das Gegenteil der Fall. Kam man auf die als Parkplatz umgestaltete Wiese und stieg aus, konnte man schon das Rattern der heruntergezogenen Rollos an den Räumlichkeiten über der Sporthalle hören, ausgelöst durch den wuchtigen Bass, der seinerseits auch weithin zu vernehmen – und im Magen zu spüren – war. Überhaupt war viel los auf dem Gelände an diesem Samstagabend. Der große Kletterturm war ebenso illuminiert wie der Kletterwald, eine große Outdoor-Soccer-Arena war daneben aufgebaut – und aus der Sporthalle war laute Musik zu hören.

Es handelte sich um eine Doppelveranstaltung, ausgerichtet von der Evangelischen Gesellschaft und „Shine“ Deutschland, den Machern des gleichnamigen Festivals. „Wir haben an diesem Wochenende unser eigenes Perspektive-Festival des Jugendwerks veranstaltet – das gibt es schon seit vielen Jahren in der Regel am dritten Wochenende im September. Erstmals haben wir in diesem Jahr dann das ,Shine’-Festival mit ins Boot genommen“, sagte Jonas Heidebrecht, der Leiter des Jugendwerks. „Wir wollten unsere Kräfte entsprechend bündeln“, ergänzte er.

Das Perspektive-Festival fand von Freitag bis Sonntag mit Übernachtungsmöglichkeit, Impulsen, Referenten, Workshops und vielen sportlichen Veranstaltungen statt. So war etwa der Kletterturm nicht ohne Grund beleuchtet, wie Jeanette Brast, Projektkoordinatorin bei der EG, sagte. „Es gibt ein Nachtklettern, das auch den Kletterwald mit einschließt“, sagte sie.

Doch am Samstagnachmittag ab 17 Uhr war es vor allem die Sporthalle, die Hauptanziehungspunkt für die Jugendlichen war. „Wir machen das Shine-Festival schon seit neun Jahren, in diesem Jahr steht es unter dem Motto ‚Peacemaker‘, wir wollen damit die Botschaft des Friedens unter die Jugend bringen, und wir sprechen auch von über unserem Glauben“, sagte Johannes „Johny“ Stielper von der Band „Good Weather Forecast“ aus Bayern, die seit 2007 unterwegs ist und am Samstagabend die Headliner-Position innehatte.

In den Tagen zuvor war die Band auf Werbetour in mehreren weiterführenden Schulen gewesen, unter anderem in der Realschule in Hückeswagen, aber auch in Halver und Remscheid. „Und es ist schön, dass von den Schulen auch einige Besucher zum Festival gekommen ist“, sagte Stielper, ehe er sich verabschiedete, um sich auf seinen Auftritt vorzubereiten.

Zuvor war allerdings die Band „Normal ist anders“ dran, die ebenfalls aus Bayern stammt. Und bei der Organisation des „Shine“-Festivals kleckerte man nicht, man klotzte und zeigte, dass man sich von den ganz Großen eine Menge abgeguckt hatte. Eine riesige Videowand im Bühnenhintergrund kam permanent zum Einsatz, der Sound war kristallklar und drückend, und auch die Lichtanlage war üppig dimensioniert.

Dann ging es los, die Musik vom Band endete, ein gigantischer Countdown lief von fünf auf eins – und unter dem Applaus der gut 250 Besucher in der Halle kam das Moderatoren-Duo auf die Bühne, um nicht viel mehr zu machen, als mit maximaler Lautstärke „Normal ist anders“ – bei Fans auch als NIA bekannt – auf die Bühne zu bitten. Sänger Chris tobte wie ein Derwisch über die Bühne, und das Publikum war vom ersten wuchtigen Akkord an gefesselt. Zusammen mit der Lightshow, dem flackernden Stroboskoplicht und den Botschaften auf der Videoleinwand, die die Texte unterstützten, war das eine intensive Mischung.

Aber auch die anderen Bands und Künstler, von denen vier sich in kurzen Zehn- bis Zwölf-Minuten-Sets erstmals einem größeren Publikum präsentieren konnten, sorgten bis 22 Uhr für ein völlig ausgelaugtes Publikum. Danach durfte auf dem großen EG-Gelände langsam wieder Ruhe einkehren – bis zum nächsten Jahr. „Wenn es terminlich passt, wird es auf jeden Fall eine Fortsetzung geben“, sagt Jonas Heidebrecht.

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