Bahnverkehr in Radevormwald Lässt sich die „Wuppertalbahn“ reaktivieren?

Radevormwald · Eine Machbarkeitsstudie soll die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen und die Kosten auflisten. Untersucht werden die technische und betriebliche Machbarkeit eines 60-Minuten-Taktes zwischen Wuppertal-Oberbarmen und der Wupper-Talsperre sowie die Förderwürdigkeit des Projektes.

 So wie hier im Dezember 2012 könnte schon bald wieder der erste Zug den Bahnhof Beyenburg in Richtung Radevormwald verlassen.

So wie hier im Dezember 2012 könnte schon bald wieder der erste Zug den Bahnhof Beyenburg in Richtung Radevormwald verlassen.

Foto: Hans Dörner

Mal wieder Bahn fahren in der Bergstadt – bereits seit einiger Zeit gibt es Ideen, die Eisenbahnstrecke der „Wuppertalbahn“ von Wuppertal-Oberbarmen über Wuppertal-Beyenburg bis zum Damm der Wupper-Talsperre in Radevormwald-Wilhelmstal für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu reaktivieren. Vertreter der beteiligten Städte Radevormwald, Wuppertal sowie des Oberbergischen Kreises, des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und des Nahverkehr Rheinland (NVR) haben dazu Anfang des Jahres eine Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Darin vereinbarten die Beteiligten, bei der Erstellung und Finanzierung der Machbarkeitsstudie zur „Wuppertalbahn“ zusammenzuarbeiten.

„Jetzt erfolgte die Vergabe der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Wuppertalbahn an das Planungsbüro – mit dem Ziel, bis Ende des Jahres eine Übersicht über die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen sowie die zu erwartenden Kosten zu erhalten“, teilt die Stadtverwaltung mit. Untersucht werden die technische und betriebliche Machbarkeit eines 60-Minuten-Taktes zwischen Wuppertal-Oberbarmen und der Wupper-Talsperre sowie die Förderwürdigkeit des Projektes.

Neue Haltepunkte sind vorgesehen in Wuppertal-Beyenburg, Dahlerau (Wupper), Dahlhausen (Wupper) und an der Wupper-Talsperre. Die Prüfung einer eventuellen Weiterfahrt der Züge der „Wuppertalbahn“ über den Haltepunkt Wuppertal-Oberbarmen hinaus bis zum Wuppertaler Hauptbahnhof sei ebenfalls Bestandteil der in Auftrag gegebenen Untersuchung, berichtet die Stadt. Vorgabe für das Planungsbüro sei ein lokal emissionsfreier Verkehr auf der Schiene, was dem Prinzip der nachhaltigen Mobilität entspreche. Mit den ersten Ergebnissen der Machbarkeitsstudie wird Ende des Jahres gerechnet.

Rückblick: 2012 hatte der „Förderverein Wupperschiene“ die Eisenbahnstrecke von Wuppertal-Rittershausen bis Beyenburg von der Deutschen Bahn AG gekauft – und damit den Weg für die Vision geebnet, dass nach einigen Reparaturen wieder Züge nach Radevormwald fahren könnten. Mehr als 18 Jahre hatte es gedauert, bis der zweite Schritt gegangen werden konnte. Nachdem die „Wupperschiene“ 1994 das Eigentum der Strecke von Beyenburg bis Wilhelmstal zum Fuß der Wupper-Talsperre übernommen hatte, konnte der Verein 2012 für 150.000 Euro den 13 Kilometer langen Streckenabschnitt auf Wuppertaler Stadtgebiet übernehmen.

Der Vorsitzende Ulrich Grotstollen berichtete damals von mehr als zehn Jahre dauernden Verhandlungen mit ständig wechselnden Vertretern der Bahn. Von 2009 bis 2012 habe man den Kaufpreis, der ursprünglich eine siebenstellige Summe umfassen sollte, Stück für Stück zurückfahren können.

(rue)
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