Umfrage bei Einzelhändlern in Radevormwald Kunden wollen weniger Verpackung

Radevormwald · Die Geschäftsleute in Rade stellen sich auf den Wunsch der Kunden nach weniger Plastik und mehr Nachhaltigkeit ein. Das ergibt eine Umfrage der BM.

 Die Rader achten mehr darauf, Verpackungsmüll zu vermeiden.

Die Rader achten mehr darauf, Verpackungsmüll zu vermeiden.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Wie viele Menschen mittlerweile eine bewusste Einstellung gegenüber ihrem Müllkonsums entwickelt haben, merken die Einzelhändler in Radevormwald. Das Thema Klimaschutz und Plastik ist allgegenwärtig. Für die Einzelhändler war das neue Verpackungsgesetz, das Anfang 2019 in Kraft getreten ist, ein wichtiger Schritt. Marcus Strunk, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Rade lebt“, hat mit den Einzelhändlern aus Radevormwald zwar noch nie gebündelt über das Thema gesprochen, aber er weiß, dass es ernst genommen wird. „Wir machen uns alle Gedanken zu dem Thema und haben uns den neuen Anforderungen gestellt. Für mich als Optiker hat das viel Arbeit bedeutet, aber ich merke die Veränderungen in allen Bereichen“, sagt er. Er und die anderen Einzelhändler in Radevormwald stoßen jeden Tag auf aufmerksame Kunden, die so wenig Verpackungsmaterial wie möglich verbrauchen wollen. „Da hat sich auf jeden Fall etwas getan – und das finde ich toll“, sagt Marcus Strunk.

Genauso sieht das auch Anke Hüllen, die das Bekleidungsgeschäft „Bahama Moden“ betreibt und schon seit Jahren keine Plastiktüten mehr an ihre Kunden heraus gibt. Doch auch ihre Papiertüten werden immer weniger in Anspruch genommen. „Einige Kunden bringen Beutel mit und verstauen die Kleidung einfach so. Sehr überrascht bin ich immer wieder von den Menschen, die meine Papiertüten zurück in den Laden bringen“, sagt die Einzelhändlerin. Weil die Tüten nicht im Papiermüll landen sollen, werden sie in dem Bekleidungsgeschäft also auch ein zweites oder drittes Mal verwendet. Anke Hüllen freut sich über die Aufmerksamkeit ihrer Kunden, aber ärgert sich über die Verpackungen ihrer Lieferanten. „In der Modeindustrie wird jedes Teil einzeln in Plastik verpackt. Das ist ein wahnsinniger Müll und muss nicht sein. Man könnte die Ware auch anders, ohne Plastik verpacken, und sie würde trotzdem unbeschädigt bei mir ankommen.“ Dass aber wenigstens ihre Kunden aufmerksamer gegenüber der Umwelt geworden sind, sieht sie als ersten Schritt.

In ganz anderen Bereichen, wie in Obstgeschäften oder in Metzgereien werden die Kunden auch kreativ, um Plastik zu sparen. Willi Budde, der in Vogelsmühle am Wuppermarkt die Metzgerei betreibt, befürwortet diesen Wandel. Seine Kunden bringen immer mehr Dosen mit, um ihr Fleisch darin nach Hause zu transportieren. „Das ist doch eine super Entwicklung. Wir sparen dadurch merkbar Papier und Plastik“, sagt er. Solange die mitgebrachten Dosen und Behälter sauber sind, haben er und sein Personal kein Problem mit der alternativen Verpackung. „In diesem Jahr hat sich einiges getan und das wird noch mehr“, sagt Willi Budde.

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