Vereinsleben in Radevormwald Dorfgemeinschaft soll langfristig verjüngt werden

Radevormwald · Die Kulturgemeinde Önkfeld feiert Jubiläum: Vor 70 Jahren fand das erste Erntedankfest im Ort statt. Das soll 2023 gebührend zelebriert werden.

Im Jubiläumsjahr könnte das Erntedankfest in Önkfeld auf vier Tage ausgeweitet werden.

Im Jubiläumsjahr könnte das Erntedankfest in Önkfeld auf vier Tage ausgeweitet werden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mit einjähriger Verspätung holte die Kulturgemeinde Önkfeld am Sonntag ihre längst überfällige Jahresversammlung von 2022 für das Geschäftsjahr 2021 nach. Eine durch die Pandemie gezeichnete Zeit, wie Geschäftsführerin Susanne Fischer Revue passieren ließ: Zweimal Bratwurstlotto war die magerere Ausbeute eines veranstaltungsarmen Jahres 2021. Kein Eierkippen, kein Osterfeuer, kein Erntedankfest. Untätig war der Verein dennoch nicht: Der Vorstand nutzte die Zeit für eine Dachsanierung samt Einweihung des neuen Glockenturms mit Kupferspitze und Wetterfahne. Unverändert blieb die Mitgliederzahl von 369. Ein ruhiges, aber nicht erfolgloses Jahr für den Verein.

Nachgeholt wurden bei dieser Gelegenheit auch die überfälligen Vorstandswahlen: Einstimmig wiedergewählt wurde Jürgen Fischer, als Vorsitzender des Vereins. Auch Geschäftsführerin Susanne Fischer sowie die Beisitzerinnen Bettina Bäumler und Barbara Mair erhielten das Votum der Versammlung. Neu ins Vorstandsteam gewählt wurde Gisela Brebach als zweite Kassiererin. Ein neu geschaffener Posten, dem gänzlich die finanzielle Abwicklung des Erntedankfestes obliegt.

Dieses, so bestätigte es Jürgen Fischer bei seiner anschließenden Ansprache, sei im vergangenen Jahr ein erfolgreiches Fest gewesen. Die Besucherzahlen hätten gezeigt, dass sich die Rhythmusänderung der Feierlichkeiten – Freitag, Samstag und Sonntag statt Samstag, Sonntag und Montag – bewährt hat. Das werde der Verein möglicherweise beibehalten, obgleich schon für dieses Jahr eine Ausnahme der Neuregelung angedacht ist. Denn das Erntedankfest feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen.

Seit 1953 widmet das Dorf den landwirtschaftlichen Erzeugnissen einen besonderen und mehrtägigen Festakt – inklusive eines festzugs und der Wahl einer Erntekönigin. „Vielleicht bieten wir dieses Jahr – zusätzlich zu Freitag, Samstag und Sonntag – noch den Montag für die Dorfgemeinschaft an“, äußerte Fischer. Die genaue Planung und Vorbereitung soll ein zwölf bis 15-köpfiger Festausschuss übernehmen, der sich jetzt neu finden soll. Dafür sei der Vorstand auch im Gespräch mit einigen Jugendlichen. Ziel sei es, die Dorfgemeinschaft langfristig zu verjüngen und sich über den Festausschuss Nachfolger für die Vorstandsarbeit sprichwörtlich heranzuzüchten.

Ein detailliertes Fazit zum Erntedankfest 2022 sowie zum vergangenen Geschäftsjahr will der Vorsitzende bei der Hauptversammlung für 2022 präsentieren. Möglicherweise vor Ostern, allerspätestens jedoch bis Mitte September, will Fischer die Versammlung abhalten. Denn dann wird auch sein langjähriger Stellvertreter Herbert Albus (80), wie lange angekündigt, seinen Posten räumen. Mit einem möglichen Nachfolger, verrät Fischer, sei man schon im Gespräch, sodass den Mitgliedern bei der nächsten Versammlung mindestens ein Kandidat präsentiert werden könne.

Eine spannende Anfrage hatte Jürgen Fischer als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft erreicht. Offensichtlich gebe es Interesse an den Räumlichkeiten der Dorfgemeinschaft, um in der ehemaligen Landschule zumindest provisorisch wieder zu unterrichten. Als „Schule in der Schule“ bezeichnete es Fischer, der sich über die Anfrage freute und das Projekt zumindest spannend findet. Stören würde es die kulturelle Arbeit des Vereins nicht, da sich die Unterrichtszeiten auf den Vormittag begrenzen. Allerdings müssten einige Voraussetzungen erfüllt werden, wie etwa ausreichend Stauraum, um das Schulmobiliar außerhalb der Unterrichtszeiten unterzubringen. Sollte sich das Interesse konkretisieren, erklärte Fischer, würde das Thema mit dem Vorstand diskutiert und entschieden.

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