Politik in Gummersbach Kreistag über Zukunft des Kreishauses

Oberberg · SPD, Grüne und Linke haben für Sondersitzung umfangreichen Antrag gestellt.

 Wie das Areal des Kreishauses in Gummersbach in Zukunft aussehen wird, steht noch nicht fest.

Wie das Areal des Kreishauses in Gummersbach in Zukunft aussehen wird, steht noch nicht fest.

Foto: OBK

Die Kreistagsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke haben einen Antrag zur Sondersitzung des Kreistages am Donnerstag eingebracht. In der Sitzung sollen die Architektenleistungen für den Kreishausanbau vergeben werden.

„In ihrer Stellungnahme zum Kreishaushalt für 2023/2024 haben die Bürgermeister der Kommunen gefordert, dass angesichts der angespannten Haushaltssituation das Projekt des Kreishausanbaus in seiner bisherigen, prestigeträchtigen Form endgültig ad acta gelegt wird“, berichtet Sven Lichtmann Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag. Vor diesem Hintergrund hätten die Fraktionen im Zuge eines Grundsatzbeschlusses gefordert, die Vergabe von Architektenleistungen in Millionenhöhe an die Vorgabe zu binden, das Projekt auf das erforderliche Mindestmaß zu beschränken. „Die Belange der Kommunen und des Kreises müssen in Einklang gebracht werden“, fordert Lichtmann.

Auf dem Kreishausareal bestehe ein erheblicher Bedarf zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Verwaltungsabläufe und des energetischen Profils der Liegenschaften. „Zugleich erkennt der Kreistag die Folgen der Pandemie und des Ukraine-Krieges an: die finanzielle Situation der Kommunen sowie der Bürger ist äußerst angespannt. Deshalb darf nur das Notwendige gebaut werden, das jedoch so effizient und nachhaltig wie möglich“, heißt es in dem Antrag. Konkret wird benannt: Die Vergabe der Architektenleistungen erfolgt unter der Bedingung, dass die zu erstellende Bürofläche von geplanten 9200 Quadratmetern auf 6000 begrenzt wird – durch eine dauerhafte Teilrealisierung des Gesamtvorhabens. Ein alternatives Parkkonzept wird erstellt. Eine Tiefgarage wird nicht realisiert. Weitere Forderung: Die Kreisleitstelle verbleibt in Kotthausen und wird dort ausgebaut. Diese Investition ist nicht der Kreishauserweiterung zuzurechnen, da sie anteilig gebührenfinanziert ist. Hierdurch verringert sich der Flächenbedarf um 2000 Quadratmeter.

Die Architektenleistungen sollen auf die Realisierung hitzeresilienter Gebäudestrukturen (Dach, Fassadengestaltung, Gebäudeausrichtung und Fenster) ausgerichtet sein, um Mitarbeiter zu schützen und klimaschädliche aktive Kühlmaßnahmen überflüssig zu machen. Die Architektenleistungen sollen den Einsatz klimafreundlicher und emissionsreduzierter Bauweisen und Baumaterialien darstellen.

Ein externes Büro wird beauftragt, hinsichtlich von Homeoffice und Desksharing die Potenziale der Kreisverwaltung sowie ihrer Auswirkungen auf den Büroflächenbedarf zu ermitteln. Die Kreisverwaltung erstellt ein Konzept, welche Ämter dezentral verbleiben können.

(rue)
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