Wülfing-Museum Radevormwald Jede Menge Kreativität beim Herbstbasar

Dahlerau · Der Herbstbasar im Wülfing-Museum war gut besucht und glänzte dank Kreativität und Ideenvielfalt. Einziger Kritikpunkt war, dass dem Café zu viel Platz eingeräumt worden war und die Händler dadurch in den Hintergrund gerieten.

 Petra Kobrow aus Wiehl war das erste Mal beim Herbstbasar im Wülfing-Museum dabei und präsentierte Ton-in-Ton-Keramik.

Petra Kobrow aus Wiehl war das erste Mal beim Herbstbasar im Wülfing-Museum dabei und präsentierte Ton-in-Ton-Keramik.

Foto: Flora Treiber

Wenn sich die Blätter bunt verfärben und die Tage kürzer werden, ist der Herbst angekommen. In Radevormwald wird die Jahreszeit traditionell mit dem Herbstbasar im Wülfing-Museum eröffnet. Am Samstag und Sonntag präsentierten Händler aus der Region ihr Handwerk. Im Mittelpunkt steht dabei die Kreativität, und die historische Kulisse der ehemaligen Tuchfabrik bildet den ideal Rahmen für die Handarbeiten.

Zum ersten Mal war am Wochenende Petra Kobrow aus Wiehl dabei. Sie hat ihre Ton-in-Ton-Keramik zum Beruf gemacht und ist viel auf Handarbeitsmärkten unterwegs. Martin Scheibner, der selbst auf dem Basar ausstellte und verkaufte, hatte sie auf den Markt an der Wupper aufmerksam gemacht. „Da bin ich neugierig geworden, und der erste Eindruck ist sehr schön. Die Atmosphäre ist gemütlich und gesellig“, sagte Petra Kobrow. Sie kritisierte jedoch, dass das Café in diesem Jahr einen Großteil der Fläche einnahm und die meisten Stände am Rand des Raumes aufgebaut waren: „Dadurch rücken die Händler leider etwas in den Hintergrund, und der Cafébetrieb ist das Zentrum.“ Diesen Eindruck hatten auch andere Händler. Der Duft nach Kaffee und frischen Waffeln gehöre zwar zu dem Herbstbasar dazu, sollte das Wochenende aber nicht dominieren.

Interesse wurde an den Handarbeiten trotzdem bekundet. Nach der Erfahrung von Doris Weide-Kleuser aus Remscheid ist der Sonntag der verkaufsstärkere Tag. „Dann kommt meistens ein anderes Publikum – junge Menschen, die sich für unsere Ideen interessieren und offen für Neues sind“, sagte sie. Die Remscheiderin stellt Schmuck und Wohnaccessoires aus Beton her. Inspiriert wurde sie dazu vor zehn Jahren durch eine Schwedin. „Ich habe ihr Buch gelesen und wollte dann selber aktiv werden. Ich verarbeite filigranen und leichten Beton, aber auch schwere Materialien“, berichtete Doris Weide-Kleuser, die ihre Sachen zum zweiten Mal im Radevormwalder Wülfing-Museum verkaufte.

Wiedergekommen war auch Mimi Löwe mit ihrem Label „Wirkstoff“. Sie verkaufte ihre selbst genähten und designten Taschen, Beutel und Haushaltshelfer bereits auf dem Osterbasar. Die bunten Stoffe, die sie verarbeitet, kommen gut an und beleben die Handarbeitsbasare.

Ganz neu entdecken konnten die Besucher des Basars die Kuscheltiere der Wuppertalerin Sabine Trappmann. Für die Hobby-Näherin ist die Welt der Märkte und Handarbeiten noch neu. „Vor knapp einem Jahr habe ich Bücher zur Herstellung von Kuscheltieren gelesen und mir auch online einiges zu dem Thema angelesen und angeguckt. Mittlerweile stelle ich viel her“, sagte sie. Die Tiere von Sabine Trappmann sind komplett gehäkelt und dann mit Füllwatte ausgestopft. Sie können gewaschen werden und sind eine andere Art des klassischen Kuscheltieres. Durch die Häkeltechnik sind die Tiere besonders weich. Die Kinder, die gemeinsam mit ihren Eltern zu dem Basar kamen, begeisterten sich für die Arbeiten von Sabine Trappmann. Ihr gefiel der Herbstbasar gut. „Der Standort hier ist toll. Die alte Fabrik macht einfach etwas her“, sagt sie.

Direkt neben ihr wurde weiterer Schmuck verkauft, aber auch selbst gemachte Marmelade, Holzarbeiten und Strickware. Die Vielfalt war groß, und einige Besucher nutzten den Basar, um die ersten Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Das Team um Ulrich Kühn vom Wülfingmuseum hatte Samstag und Sonntag viel zu tun, das Kommen und Gehen war an beiden Tagen groß. „Wir sind zufrieden“, bilanzierte Ulrich Kühn.

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