Ferienspaß in Radevormwald Kleine Steinmetze arbeiten mit Ytong

Radevormwald · Im Zuge des Radevormwalder Ferienspaß bekamen 15 Mädchen und Jungen in dieser Woche von Designerin Anne Pieper gezeigt, wie sie Herzen oder Tierköpfe aus den weichen Steinen gestalten konnten. Die Begeisterung war groß.

 Jakob (10) sägt an seinem Yong-Stein, Leiterin Anne Pieper unterstützt ihn dabei. Bislang wurden die meisten Veranstaltungen beim Ferienspaß gut angenommen.

Jakob (10) sägt an seinem Yong-Stein, Leiterin Anne Pieper unterstützt ihn dabei. Bislang wurden die meisten Veranstaltungen beim Ferienspaß gut angenommen.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Die Mittagssonne macht den Nachmittag zu einem der ersten richtigen Sommertage dieser Sommerferien. Und trotzdem ist unterhalb des Bürgerhauses jede Menge los – es wird gehämmert, gefeilt und gesägt, dass die Kreishandwerkerschaft ihre reinste Freude hätte. 15 Kinder betätigen sich beim Ferienspaß unter Anleitung von Designerin Anne Pieper und Jugendamtsmitarbeiterin Anja Sent als Nachwuchs-Steinmetze und gestalten aus großporigen und weichen Ytong-Steinen Tierköpfe oder Herzen und andere Figuren.

Der Kursus findet zum wiederholten Mal statt – und Anne Pieper hat mit den kleinen Handwerkern alle Hände voll zu tun. Denn ständig ist ihr Rat gefragt. „Ich hatte mit zehn Kindern gerechnet – jetzt sind es 15, das ist schon eine Menge“, sagt sie und lacht. Fügt aber gleich hinzu: „Die Arbeit mit Kindern ist unglaublich zufriedenstellend – sie sind so erfrischend und trauen sich, ihnen Unbekanntes auszuprobieren.“ Die fleißigen Kinder knien auf dem Boden, arbeiten mit der Feile an einem noch völlig geraden Ytong-Stein oder sägen mit der großen Säge eine Ecke ab. Wie der zehnjährige Jakob, der schon von Daheim eine ganze Menge handwerklicher Fähigkeiten mitbringt. „Ich habe mit meinem Bruder eine Werkbank gebaut. Aber ich wusste bisher auch nicht, dass man Steine so einfach wie Holz bearbeiten kann.“ Er möchte einen Hasenkopf gestalten. „Obwohl der Bär mein Lieblingstier ist“, ergänzt er und lacht. Einen Hasen will auch die siebenjährige Annika machen. „Ich habe im Vorjahr ein Herz gebastelt, das hat schon sehr viel Spaß gemacht. Deswegen bin ich diesmal auch wieder hier“, sagt sie. Einen Hasen will auch Maya aus dem würfelförmigen Ytong-Stein machen. „Ich habe selbst zwei Hasen daheim, Nala und Grauer Blitz heißen die“, sagt die Achtjährige eifrig. Ihr Steinhase soll dann vor dem Stall der beiden Nager stehen. „Damit die ihn sehen können, ich aber auch“, sagt Maya und feilt dabei die Form des Hasenkopfs. „Puh, ganz schön anstrengend“, sagt sie. Anne Pieper muss dem Mädchen dann einmal kurz helfen, denn Maya kommt mit der Feile nicht so recht weiter. „Probier mal diese Feile aus, die ist ein wenig besser“, sagt sie. Und tatsächlich – der Ytong-Staub fliegt nur so, als Maya das neue Werkzeug einsetzt. Damit sie weiß, wo sie zu feilen hat, hat Anne Pieper zuvor mit Wasserfarben und Kreide den Umriss des Hasenkopfs auf den weißen Stein gezeichnet.

Dass der Kurus so gut besucht ist, sei im Vorfeld der Planungen nicht abzusehen gewesen, sagt Anja Sent. „Wir konnten die Situation mit Corona nicht gut einschätzen. Aber bislang – wir sind in der vierten Woche – wurden die meisten Veranstaltungen gut angenommen.“ Vor allem die Kreativangebote seien teils sehr gut besucht gewesen – bei manchen Tagesausflügen, etwa ins Phantasialand, seien Plätze frei geblieben. „Wir sind sehr flexibel, wenn es für Veranstaltungen im Freien mehr Anmeldungen gibt, als Plätze frei sind, können wir die Gruppen auch vergrößern oder versuchen, einen zweiten Termin anzubieten“, sagt Anja Sent. Insgesamt habe das Jugendamt versucht, das Angebotsvolumen gleich zu den Vorjahren zu halten. Das sei auch weitgehend gelungen. „Nur vereinzelt mussten Veranstalter coronabedingt absagen“, sagt sie.

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