Mutter hatte die Wohnung verlassen Kind überlebt Sturz aus drittem Stock

Radevormwald · In der Nacht zu Mittwoch ist ein Vierjähriger 8,5 Meter von einer Balkonbrüstung in die Tiefe gestürzt. Zum Glück erlitt er keine lebensbedrohlichen Verletzungen. Die Mutter gab an, die Wohnung für kurze Zeit verlassen zu haben.

 Von dem Balkon eines dieser Mehrfamilienhäuser fiel ein vierjähriger Junge 8.50 Meter tief

Von dem Balkon eines dieser Mehrfamilienhäuser fiel ein vierjähriger Junge 8.50 Meter tief

Foto: Stefan Gilsbach

Der Volksmund sagt bekanntlich: Kleine Kinder haben einen Schutzengel. Einen solchen hatte offenbar auch der vierjährige Junge, der in der Nacht zu Mittwoch in Radevormwald von einem Balkon gestürzt ist. Denn obwohl die Wohnung sich im dritten Stock befindet, hat das Kind den Sturz aus einer Höhe von etwa 8,50 Metern überlebt und ist, wie die Polizei gestern mitteilte, nicht lebensbedrohlich verletzt. Derzeit wird der Junge im Krankenhaus behandelt.

Nach den jetzigen Erkenntnissen hat sich das Unglück so zugetragen: Die Mutter hatte gegen 22 Uhr die Wohnung in dem Mehrfamilienhaus an der Ritter-von-Halt-Straße verlassen. „Sie hat ausgesagt, dass sie das Auto umparken wollte“, berichtet Monika Treutler, die Sprecherin der Kreispolizei Oberberg. Während die Mutter draußen war, wurde der Junge wach. Er ging auf den Balkon und begann, an der Brüstung herum zu klettern. Er verlor schließlich den Halt und stürzte.

Die alarmierte Besatzung des Notarztwagens fand den Jungen ansprechbar und zum Glück nicht lebensgefährlich verletzt vor. Er war in der Lage, den Rettern zu sagen, was mit ihm passiert war. Zurzeit wird das Kind im Krankenhaus behandelt.

Nach Einschätzung der Retter habe möglicherweise eine Regenschauer, die am Abend niedergegangen war, den Boden unter dem Balkon durchweicht, so das der Aufprall zumindest ein wenig gedämpft wurde. Aus Rücksicht auf den seelischen Zustand der Mutter wurde gestern auf ihre Vernehmung fürs Erste verzichtet.

Viele Anwohner der Ritter-von-Halt-Straße hatten von dem Notarzteinsatz nichts mitbekommen, sie reagierten überrascht und betroffen, als sie gestern Vormittag darauf angesprochen wurden.

Eine Ausnahme ist Ralf Conrad, der schräg gegenüber vom Ort des Geschehens wohnt. Der 53-Jährige war in der Nacht vom Schichtdienst zurückgekommen. „Das war kurz vor 23 Uhr“, berichtet er. Vor einem der Häuser in der Straße habe er einen Streifenwagen der Polizei bemerkt. „Kurz darauf kamen drei Beamte aus dem Haus“, erzählt er weiter. Und er erinnert sich, dass vor einigen Jahren schon jemand in der Nachbarschaft von einem Balkon gestürzt war

Tatsächlich war im Jahr 2005 ein 46-jähriger Mann am Neujahrstag über die Brüstung seines Balkons gefallen. In diesem Fall ging die Sache allerdings tragisch aus: Der Mann erlag seinen Verletzungen.

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