Jugendzentrum in Radevormwald Kinder lernen, sich zu behaupten

Radevormwald · In der Bewegungswoche des Jugendzentrums „Life“ auf der Brede stand Selbstverteidigung im Fokus. Die Kinder lernten dabei von Selbstverteidigungs-Trainer Eugen Fuchs, ihre Grenzen zu setzen.

 Eugen Fuchs und die zehn Jahre alte Aliya bei einer Selbstverteidigungsübung.

Eugen Fuchs und die zehn Jahre alte Aliya bei einer Selbstverteidigungsübung.

Foto: Jürgen Moll

Zwölf Kinder verbringen die erste Woche der Herbstferien im Jugendzentrum „Life“ auf der Brede. Die Mädchen und Jungen, die an der Bewegungswoche teilnehmen, treffen sich bis Freitag täglich, um sich gemeinsam zu bewegen, zu spielen und die Natur zu erleben. Betreut wird die Bewegungswoche von Isabelle Skora und Lisa Fricke. Die Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs wollen mit der Bewegungswoche die Freude an Sport und Spiel wecken, den Kindern aber auch zu mehr Selbstvertrauen- und Bewusstsein verhelfen.

„In dieser Woche dreht sich alles um Bewegung und um die verschiedenen Facetten. Bewegung ist nämlich nicht nur Sport, sondern auch Lebensfreude oder Selbstverteidigung“, erläuterte Isabelle Skora. Nachdem sich die Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren am Montag in der Sporthalle mit Springen und Schwingen austoben konnten, begann am Dienstag der Selbstverteidigungskurs. Trainer Eugen Fuchs von der Wing Chun Selbstverteidigungsschule mit Sitz an der Kaiserstraße in Radevormwald lernte die Mädchen und Jungen in der Turnhalle auf der Brede kennen.

„In meinem Gewaltpräventionskurs lernen die Kinder ihre Grenzen zu benennen und diese zu verteidigen. Bei den Kleinen geht es dabei mehr um Selbstbehauptung durch Mimik und Stimme, bei den älteren auch um körperliche Selbstverteidigung“, sagte Eugen Fuchs. Er weiß, dass Kinder ihre Grenzen gut selber einschätzen können und ermutigt sie, diese Grenzen in Konflikten, zum Beispiel in der Schule oder im Umgang mit Geschwistern, zu verteidigen. „Wir üben heute mit motorischen Übungen, aber auch mit Rollenspielen. Wenn wir Situationen, die sich mit Mitschülern ergeben können, nachstellen, können die Kinder diese Fähigkeiten noch besser im echten Leben abrufen.“

Nach ersten spielerischen Bewegungsübungen lernten die Teilnehmer durch ihre Stimme ihre Grenzen zu verteidigen. Nele und Mika setzten sich gut durch, als es in dem Rollenspiel darum ging, von einem anderen Kind in einen Raum gelassen zu werden. „Wenn euch jemand den Weg versperrt, müsst ihr mit Nachdruck euer Recht einfordern“, erklärte Eugen Fuchs.

Er brachte den Kindern auch bei, die Hände schützend vor das Gesicht zu halten und Menschen, die sich über Grenzen hinwegsetzen, zu beobachten. „Je älter Kinder werden, desto leichter fällt es ihnen auch, sich aus Griffen zu befreien. Selbstverteidigung kann dann körperlich werden.“ Teil des Gewaltpräventionskurses, der sich in dieser Woche fortsetzt, ist auch, den richtigen Umgang mit anderen Menschen zu lernen. Gegenseitiges Ärgern oder Auslachen sanktionierte der Kampfsportler deswegen konsequent.

Isabelle Skora findet es wichtig, dass Kinder lernen, sich und ihre Meinung zu verteidigen. „Raufereien oder Mobbing gibt es an jeder Schule, aber auch unter Geschwistern. Deswegen sollte man mit Selbstverteidigungskursen früh anfangen.“

Bis Freitag werden die Mädchen und Jungen, die an der Bewegungswoche teilnehmen, aber nicht nur mit Eugen Fuchs trainieren, sondern auch viel Zeit in der Natur verbringen. „Nach der Mittagspause wollen wir in den Wald und an den Bach gehen“, meinte Isabelle Skora.

Zu der aktiven Woche gehört außerdem ein tägliches Mittagessen im Life. In diesem Jahr hat sich das Jugendzentrum mit dem Projekt „Gesundes Aufwachsen“ verstärkt für die Förderung von Bewegung und für eine gesunde Ernährung eingesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort