„Go Green Wupper“ am Kammgarnweg in Radevormwald Kinder legen Wildblumenwiese an

Wupperorte · Im Zuge des mehrteiligen Projekts „Go Green Wupper“ wird es am Kammgarnweg schon bald bunt sprießen und fröhlich summen. Kinder waren dort im Einsatz für die Natur.

 Im Einsatz für eine hoffentlich bunte Blütenpracht (v.l.): Niklas Lajewski, Alina Koppelberg, Regina Hildebrandt, Jochen Pries mit Sohn Marlo (4) und Anton Benzler.

Im Einsatz für eine hoffentlich bunte Blütenpracht (v.l.): Niklas Lajewski, Alina Koppelberg, Regina Hildebrandt, Jochen Pries mit Sohn Marlo (4) und Anton Benzler.

Foto: Jürgen Moll

Entschlossen und mutig tauchen die Kinder ihre kleinen Blumentöpfe in den großen Eimer, den Alina Koppelberg und Jochen Pries vom Kinder- und Jugendtreff „Life“ mit sich führen, und schöpfen winzig kleine Körnchen, die sie dann großzügig mit der Hand auf dem aufgelockerten Feld verstreuen. Einer, der sich ganz besonders auf das Ergebnis freut, ist der neunjährige Anis: „Ich habe schon sehr oft Wildblumen gepflanzt“, sprudelt es regelrecht aus dem Jungen heraus. „In meinem Garten und im Wald habe ich schon Samen ausgesät“, erzählt er weiter und seufzt. „Ich liebe es, in der Natur zu entspannen. Im Garten stelle ich mir im Sommer einen Liegestuhl neben die schöne Pracht und beobachte, was im Wildblumenbeet passiert.“

Gesichtet habe er dort schon allerhand, wie etwa Schnecken, Würmer, Vögel und Schmetterlinge, aber auch viele Bienen, Hummeln und Hornissen, zählt er eifrig auf. Trotz seines jungen Alters weiß er schon sehr viel über die Funktion einer Wildblumenwiese, dass sie etwa Insekten einen wichtigen Lebensraum bieten und dass unversiegelte Flächen besser für die Umwelt sind. Anis seufzt erneut vor Erleichterung.

Eine solch schöne Pracht, von der der Neunjährige schwärmt, wird hoffentlich bald auch am Kammgarnweg zu sehen sein. Denn genau dort haben acht Kinder zwischen vier und 14 Jahren in Begleitung von Pries und Koppelberg die von der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK) bereitgestellten Samen aus dem Leader-Projekt „Bergisches Blütenmee(h)r“ ausgesät. Eine Aktion, die im Zuge des mehrteiligen Projekts „Go Green Wupper“ vom Quartiersmanagement der Wupperorte in Kooperation mit dem Jugendtreff und der städtischen Umweltbeauftragten Regina Hildebrandt ins Leben gerufen wurde.

Den Anstoß dazu hatte im Vorfeld Sabine Knabe gegeben, die direkt gegenüber der neuen Wildblumenwiese wohnt und am Aktionstag ebenfalls dabei ist, um zu sehen, wie die Kinder unter der fachmännischen Anleitung Hildebrandts die Samen sähen. „Hier gehen sonst immer viele Leute mit ihren Hunden spazieren, wo ich grundsätzlich auch nichts gegen habe. Aber schöne Blumen sind doch auch viel schöner als eine blanke Rasenfläche“, meint die Bewohnerin der Siedlung. Seit 27 Jahren wohnt Knabe am Kammgarnweg und freut sich jetzt umso mehr, bald aus ihrem Fenster eine bunte Blütenpracht zu sehen. Dass die Aktion mit den Kindern durchgeführt wird, findet Knabe sinnvoll und wichtig. „Ich mache so etwas sehr gerne mit Kindern, weil es der Umweltpädagogik dient“, sagt die Umweltbeauftragte. Wenn das etwa 200 Quadratmeter große Feld regelmäßig Feuchtigkeit erhält, ist Hildebrandt sicher, dass binnen zwei, drei Wochen schon die ersten Ergebnisse zu sehen sein könnten.“ Derzeit ist es leider sehr trocken, weshalb ich den Bauhof bitten werde, hier regelmäßiger zum Gießen vorbeizufahren“, sagt Hildebrandt. Wenn die ersten Blumenstängel erst mal aus dem Boden ragen und sprießen, dann werden Passanten am Kammgarnweg, aber vor allem Insekten den ganzen Sommer ihre Freude an der neuen Wildblumenwiese haben.

Zur Vorbereitung auf die Bepflanzung mit dem Wildblumensaatgut wurde vor gut drei Wochen von einem Fachbetrieb die Grasnarbe abgetragen. „Damit die Wildblumen gut wachsen, musste das Gras bis zur Wurzel abgetragen werden. Ich denke, das waren mindestens 20 bis 30 Zentimeter“, berichtete Quartiersmanager David Truszynski, der am Aktionstag aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Der Boden wurde mit schwerem Gerät gelockert.

Wer im heimischen Garten eine kleine Fläche für eine Wildblumenwiese bereitstellen will, müsse darauf achten, dass die komplette Grasnarbe vorher abgetragen wird. „Streut man die Samen einfach auf eine bestehende Rasenfläche, werden die Wildblumen nicht wachsen“, sagt Hildebrandt. Das Quartiersmanagement unterstützt auch, indem es kostenlose Saatgut-Tütchen ausgibt.

Ein weiterer Anreiz: Noch bis 28. Juni können alle Bewohner der Wupperorte am Blüten-Wettbewerb teilnehmen. Einfach unter ☏ 0151 / 114 58 294 oder per E-Mail an info@gm-wupperorte.de anmelden und Fotos von blühenden Balkonen und Gärten schicken.

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