Haupt- und Finanzausschuss in Radevormwald Keine Haushaltsmittel für Vereine

Radevormwald · Im Haupt- und Finanzausschuss haben die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und RUA jeweils einen Haushaltsbegleitantrag gestellt, die sich auf die Förderung von Vereinen bezogen haben. Beide Anträge wurden bei der Sitzung abgelehnt.

 Der Trägerverein „aktiv55plus“ hat die Räume im Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz kürzlich neu eröffnet.

Der Trägerverein „aktiv55plus“ hat die Räume im Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz kürzlich neu eröffnet.

Foto: Stefan Gilsbach

Bündnis 90/Die Grünen formulierten in ihrem Antrag Mittel von 15.000 Euro in den Haushalt für das Jahr 2022 einzustellen, um dem Verein „aktiv55plus“ die Erneuerung und Ergänzung der IT- und Telekommunikations-Infrastruktur zu ermöglichen „Die digitale Infrastruktur des Vereins ist zum Teil von 2014 und entspricht nicht mehr den heutigen Arbeitsbedingungen und ist sowohl teilweise vom Supportstatus wie auch von den Datenschutzvorgaben nicht mehr sicher. Die aktuellen Rahmenbedingungen und die Übernahme von weiteren Aufgaben erfordern eine zuverlässige und erreichbare IT und TK-Ausstattung. Aus Eigenmitteln ist diese notwendige Modernisierung kurz- oder mittelfristig nicht finanzierbar“, begründen die Grünen ihren Antrag.

Bernd-Eric Hoffmann (UWG) äußerte zu diesem Antrag seine Bedenken. „Ich finde den Antrag inhaltlich gut, allerdings finde ich es fraglich, einen Verein aus Mitteln des Haushaltes zu unterstützen. Dann könnten auch andere Vereine Ansprüche stellen.“

Diese Bedenken äußerte auch die Verwaltung. „Das ist ein kritischer Punkt, den wir auch sehen und der uns in eine schwierige Lage anderen Vereinen gegenüber bringen könnte“, sagte Bürgermeister Johannes Mans. Er betonte aber, wie wichtig und wertvoll die Arbeit des Vereins „aktiv55plus“ für die Stadt sei. Der Verein übernimmt unter anderem auch die Pflegeberatung in Radevormwald.

Mit der gleichen Begründung wurde der Antrag der RUA-Fraktion abgelehnt, der finanzielle Unterstützung für das Ambulante Ökumenische Hospiz Radevormwald in Höhe von 5000 Euro für die Trauerbegleitung bei Kindern und Jugendlichen forderte. „Als neues Angebot wird man im nächsten Jahr Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche aufnehmen. Dazu werden gerade einige ehrenamtliche Mitarbeiter ausgebildet. Im Gegensatz zur Sterbebegleitung wird Trauerbegleitung bei Kindern und Jugendlichen nicht oder nur teilweise von den Krankenkassen gefördert. Gelder müssen durch Spenden aufgebracht werden. RUA findet diese für die Stadt sinnvolle Erweiterung der Arbeit als so sinnvoll“, schreibt Thomas Lorenz in dem Antrag.

„Wir haben uns kritisch mit den Zahlen des Vereins auseinandergesetzt. Im Moment gibt es keine Notwendigkeit für eine finanzielle Förderung. Wir stehen mit dem Hospiz aber im Gespräch und schätzen die Arbeit sehr“, sagte Bürgermeister Mans.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort