Projekt in Radevormwald Friedhof wird naturnah bepflanzt

Radevormwald · Im Zuge von Maßnahmen des Klimaschutzes wird derzeit der katholische Friedhof an der Blumenstraße von Friedhofsgärtnermeisterin Lena Rummenhöller insekten- und klimafreundlich gestaltet.

 Lena Rummenhöller setzt auf dem katholischen Friedhof das Projekt „Naturstadt“ um werden. Die Staudenfläche am Memorial Garten gehört mit zu dem Projekt.

Lena Rummenhöller setzt auf dem katholischen Friedhof das Projekt „Naturstadt“ um werden. Die Staudenfläche am Memorial Garten gehört mit zu dem Projekt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Klimaschutz ist wichtig – diese einfache Formel ist bei den Menschen auch im Bergischen schon lange angekommen. Mit kleineren Projekten wird auf verschiedenen Ebenen versucht, klimafreundliche Akzente im Stadtgebiet zu schaffen. Nach dem Anlegen einer großen Wildblumenwiese auf dem katholischen Friedhof am Pastor-Wemmer-Weg in der Keilbeck, hat die katholische Kirchengemeinde nun beschlossen, auch den katholischen Friedhof an der Blumenstraße neu gestalten zu lassen. Dort ist zwar nicht so viel Platz übrig wie in der Keilbeck, daher wird es dort keine ausgewiesene Blumenwiese geben.

Aber auch abgesehen davon hat sich Friedhofsgärtnermeisterin Lena Rummenhöller vorgenommen, den Gottesacker ökologisch sinnvoll umzugestalten. „Ich habe meine Ideen Verwaltungsleiter Henry Wuttke präsentiert, der sie dann wiederum an den Kirchenvorstand weitergegeben hat. Die Zusammenarbeit ist wirklich gut, das Okay kam dann recht schnell“, sagt Lena Rummenhöller. 

in Grund für die Friedhofsgärtnermeisterin, sich über die Neugestaltung Gedanken zu machen, waren die beiden trockenen Sommer der vergangenen Jahre. „Da war es so heiß, dass praktisch alle Blumen und Pflanzen auf den Gräbern verbrannt sind“, sagt Lena Rummenhöller. Das Friedhofsareal sei von großen Bäumen umgeben, auf dem Friedhof gebe es jedoch keine Bäume, die den Besuchern auch einmal Schatten spenden könnten. „Deswegen ist eine Maßnahme die Pflanzung von fünf Bäumen, die auch an trockeneres Klima angepasst sind. Ich habe mich dazu mit einer Baumschule zusammengesetzt und mich beraten lassen“, sagt Lena Rummenhöller.

Deswegen seien nun Bäume wie Rot-Ahorn, Felsenbirne oder Zierapfel und -kirsche auf dem Friedhof gepflanzt worden. „Man muss natürlich auch aufpassen, dass man nicht zu viele Bäume pflanzt“, sagt die Friedhofsgärtnermeisterin. Sie ergänzt: „Es soll ja schließlich kein Waldfriedhof werden.“

Auch der Eingangsbereich an der Alten Landstraße soll erneuert werden. „Er ist ein wenig in die Jahre gekommen. Wir werden dort Gehölze wie Holunder, Gemeinen Schneeball oder Sandrose pflanzen. Dadurch wird der Bereich sowohl für Vögel als auch für Insekten interessanter – und sieht außerdem gleich viel schöner aus“; sagt Lena Rummenhöller. Eine weitere Neuerung betreffe die Wasserstellen, von denen es derzeit nur zwei an den jeweiligen Eingängen zum Friedhof gebe. „Das ist natürlich gerade für ältere Friedhofsbesucher, deren Angehörige im hinteren Teil des Friedhofs begraben sind, schwer. Daher habe ich vorgeschlagen, dort eine dritte Wasserstelle anzulegen“, sagt die Friedhofsgärtnermeisterin. Seit 2017 gibt es auf dem katholischen Friedhof zudem einen sogenannten Memoriam-Garten oder Erinnerungsgarten. „Die Idee dahinter ist, dass die Angehörigen über die Rheinische Treuhandstelle einen Vertrag über eine Dauergrabpflege abschließen können. Für Sarggräber ist hier eine Laufzeit von 25 Jahren vorgesehen, für Urnengräber eine Laufzeit von 20 Jahren“, sagt Lena Rummenhöller. Die Gräber seien dabei nicht mehr umfriedet, so dass der Eindruck einer großen Gartenfläche entstehe.

Und in der Tat, wenn man das Areal betritt, ist der Eindruck ein anderer. „Ich habe hier ganz bewusst sehr insektenfreundliche, bunte Blumen und Stauden gepflanzt“, erläutert Lena Rummenhöller. Pflanzen wie Bergminze oder Echinacea bieten den Insekten viel Zuflucht und Nahrung, so dass es kein Wunder ist, dass es dort nur so summt und brummt. „Die Fläche soll künftig auch erweitert werden“, sagt die Friedhofsgärtnermeisterin.

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