Mobilität in Radevormwald E-Scooter rollt bald auch in Rade

Radevormwald · Das neue Fortbewegungsmittel ist genehmigt. In Radevormwald gibt es beim Fachhändler schon erste Anfragen.

 Auch in Rade werden E-Scooter wohl bald zum Straßenbild gehören.   Foto: Sven Hoppe/dpa

Auch in Rade werden E-Scooter wohl bald zum Straßenbild gehören. Foto: Sven Hoppe/dpa

Foto: dpa/Sven Hoppe

Seit einer Woche dürfen sie auf Deutschlands Straßen fahren – E-Scooter. Diese kleinen Roller mit Elektroantrieb sollen das Zurücklegen kürzerer Strecken bequemer machen. Befürworter hoffen auf weniger Umweltbelastung durch Autos.

Zwar sind die E-Roller vor allem für Großstädte gedacht, doch auch im Radevormwalder Rathaus hat man das Thema auf dem Schirm. „Es tangiert natürlich vor allem den fließenden Verkehr, also die Zuständigkeit der Polizei“, erläutert Ordnungsamtleiter Jochen Knorz. Eine Veröffentlichung im Amtsblatt über die rechtlichen Grundlagen liege noch nicht vor. Wenn ein neues Verkehrsmittel eingeführt werde, dann gehe das Thema in der Regel rasch in die Rechtsprechung. „Wir werden das beobachten“, verspricht Jochen Knorz.

Unklar war längere Zeit, ob die E-Scooter auch auf Gehwegen unterwegs sein dürfen. Kritiker sahen das Risiko von Zusammenstößen mit Fußgängern. Nun ist klar: Auf Gehwegen sollen die Roller fürs Erste nicht fahren dürfen, sondern auf Radwegen und Straßen. Die Gegner der Roller befürchten ohnehin, dass das Verkehrschaos und die Unfallgefahr in den Städten durch die Flitzer nicht abnehmen, sondern noch größer werden. In der Metropole Berlin rechnet man, dass schon bald Tausende Menschen mit E-Scootern unterwegs sein werden. In Paris überschwemmen Roller-Verleiher das Stadtbild mittlerweile mit schätzungsweise 15.000 dieser Gefährte. Ein Ausmaß, mit dem eine Kleinstadt wie Radevormwald wohl kaum rechnen muss.

„Es fehlen natürlich noch die Erfahrungswerte“, sagt Michael Tietze, Sprecher der Oberbergischen Polizei. „Die Straßenverkehrsordnung ist nun angepasst worden.“ Bislang gebe es nach seinen Informationen zwei Modelle, die für den Betrieb freigegeben sind. Die Fahrzeuge müssen ein Versicherungskennzeichen haben, ähnlich wie jene Pedelecs, die schneller als 25 Stundenkilometer fahren können.

Mit den Pedelecs oder E-Bikes ist in den vergangenen Jahren einer neuer Zweig der Mobilität ohne Autos auch im Bergischen populär geworden. Steigungen, die früher das Radeln in der Region mühsam machten, können nun dank E-Antrieb leicht bewältigt werden. Freilich haben solche Verkehrsmittel auch ihre Tücken. „Manche haben sich darauf gesetzt, nachdem sie Jahrzehnte lang keine Erfahrung mehr mit dem Radfahren hatten“, berichtet Michael Tietze. Um der Unfallgefahr, speziell bei Senioren, vorzubeugen, bietet die Polizei im Lande regelmäßig Kurse an.

Jürgen Schreiber, der ein Fachgeschäft für Fahrräder in Radevormwald führt, ist bereits von Kunden nach E-Scootern gefragt worden. „Das Interesse an den Fahrzeugen ist da“, bestätigt er. Doch Schreiber will keinen Schnellschuss wagen. „Ich würde nur ein gutes Produkt ins Sortiment nehmen, bei dem ich mir sicher sein kann, das auch Ersatzteile geliefert werden können“, sagt Schreiber. Bislang würden die Elektro-Roller vor allem über größere Anbieter vertrieben, allerdings bezweifelt der Fahrrad-Fachmann, dass diese Märkte die Expertise und den Service eines Fachgeschäftes bieten können.

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