Jugendamt in Radevormwald Eine Info-Messe für junge Familien

Radevormwald · Die Netzwerkpartner der Frühen Hilfen stellten sich bei einem großen Fest vor. Die Corona-Pandemie hatte das lange Zeit verhindert.

 Jugendamtsleiter Jörn Ferner und Yvonne Steinhauer, Leiterin des Bereichs Frühe Hilfen.

Jugendamtsleiter Jörn Ferner und Yvonne Steinhauer, Leiterin des Bereichs Frühe Hilfen.

Foto: Cristina Segovia-Buendia/Cristina Segovia-Buendía

Wer in die Familienplanung einsteigt oder gar mittendrin steckt, wird wissen, wie viele Fragen, Sorgen und Nöte plötzlich aufblitzen: Wo finde ich den nächsten Kinderarzt, wo die nächste Hebamme? An wen wende ich mich für eine Krabbelgruppe oder einen Kita-Platz? Ein Blick ins Internet kann helfen, manchmal aber sind die Fragen so komplex, dass digitale Infos nicht ausreichen.

Die beste Anlaufstelle, um sich über Angebote, Beratungsmöglichkeiten und Unterstützung vor Ort zu informieren, ist das städtische Jugendamt und dort konkret Yvonne Steinhauer. „Als ich den Bereich der Frühen Hilfen 2019 übernahm, habe ich festgestellt, dass unsere Angebote in der Stadt gar nicht so bekannt sind“, erzählt sie. Um die Vielfalt der Hilfen der breiten Öffentlichkeit vorzustellen, entwickelte sie einen Tag der Offenen Tür in Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern. „Doch dann kam Corona. Also mussten wir alles verschieben.“

Vergangenen Sonntag war es schließlich soweit: Zwischen Familienbüro und GGS Stadt wurde kurzerhand ein Messegelände aufgebaut, in dem sich gut 20 Netzwerkpartner mit ihrem Angebot präsentierten: Von der Schwangerschaft über das Krabbelalter bis zum dreijährigen Kita-Kind begleiten, betreuen und helfend die Partner Familien in Radevormwald. „Zu unseren Netzwerkpartnern gehören Beratungs- und Begleitangebote, wir haben Familienhebammen, Krabbelgruppen und Elterntreffen“, zählt Steinhauer auf. Sobald ein Baby in der Stadt geboren wird, rücken Steinhauer und ihr Team in der Regel mit einem kleinen Begrüßungspaket aus. „Das ist eine Tasche mit einem Ordner und allen Informationen zu unseren Angeboten, sowie kleine Präsente von unseren Sponsoren für das Kind.“ Doch um das Paket zu erhalten, werden Termine vereinbart, Eltern können das Angebot annehmen oder nicht. Wer von einem Besuch absieht, erhält in der Regel aber nicht die wertvollen Informationen über die Frühen Hilfen, so dass ein Tag der offenen Tür deutlich mehr Menschen erreicht.

Doch das Netzwerk bietet weitaus mehr Vorteile, als nur im Notfall schnelle Unterstützung zu leisten, wissen auch Petra Donner von der Frauenberatung der Caritas und Heike Lucas von der Schwangerenberatung der Caritas. „Wir treffen uns mindestens dreimal im Jahr, um uns auszutauschen und uns kennenzulernen, so dass auch wir voneinander wissen und unsere Klienten im Fall auch weitervermitteln können“, erklärt Lucas. Die Caritas selbst sei zwar sehr gut aufgestellt, aber manchmal brauchen auch sie weitere Fachleute anderer Bereiche, die sie dann „über den kurzen Dienstweg“ im Netzwerk finden. „Das ist ein riesiger Vorteil“, betont auch Donner, die seit März 2021 ihre Frauenberatung in Radevormwald gestartet hat und sich durch den Tag der offenen Tür erhofft, weitere Frauen mit ihrem Angebot zu erreichen.

(sebu)
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