Blumenwiesen Ein Meer aus Blüten für Radevormwald

Radevormwald · Das Leader-Projekt „Bergisches Blütenmeer“ soll auch Rade zum Blühen bringen. Am „life-ness“ ist eine Fläche vorbereitet worden. Das Saatgut wird kostenfrei zur Verfügung gestellt.

 So bunt wie hier gegenüber der Stadtbibliothek in Hückeswagen, soll es auch in der Bergstadt blühen.

So bunt wie hier gegenüber der Stadtbibliothek in Hückeswagen, soll es auch in der Bergstadt blühen.

Foto: Stephan Büllesbach

Das Leader-Projekt „Bergisches Blütenmeer“ der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft (BAK) stellt regionales, mehrjähriges Saatgut zur Verfügung und wird auch in Radevormwald angenommen. „Das Saatgut ist extra für den Boden im Bergischen gemacht und deswegen so beliebt. Die heimischen Blumen werden im zweiten Jahr blühen. Das Saatgut ist mehrjährig und das ist auch eine Besonderheit“, sagt Cornelia Lösche, Projektmitarbeiterin bei der BAK. Mit dem Projekt werden die Samentütchen kostenlos für Privatpersonen, Vereine, Kitas oder Kommunen zur Verfügung gestellt, damit blühende Flächen angelegt werden können. Mit dem Projekt soll dem Insektenrückgang entgegengewirkt werden. Das Saatgut bringt heimische Pflanzen zurück in die Städte und Gärten und damit natürliches Futter für Insekten, wie Schmetterlinge, Wildbienen oder Blattkäfer.

In Radevormwald hat auch die Stadt eine Saatgut-Spende über das Leader-Projekt erhalten. Umweltbeauftragte Regina Hildebrandt hat eine innerstädtische Fläche vor dem „life-ness“ für das Projekt ins Auge gefasst. „Wir haben eine große Saatgut-Spende bekommen und haben eine Fläche von 500 Quadratmetern vorbereitet. In der nächsten Woche soll eingesät werden. Ronald Eden vom life-ness war von der Idee direkt begeistert und hat uns die Fläche zur Verfügung gestellt“, sagt sie.

 Die Bodenvorbereitungen für die geplanten Blumenwiese am „life-ness“ sind jetzt abgeschlossen.

Die Bodenvorbereitungen für die geplanten Blumenwiese am „life-ness“ sind jetzt abgeschlossen.

Foto: Stadt Radevormwald

Die Bodenvorbereitung der Fläche hat die Stadt übernommen. Sie ist auch für das Einsäen sowie für die Bewässerung der Fläche verantwortlich sein. „Ich freue mich darauf, die Fläche im nächsten Jahr als Blütenmeer zu erleben. Die Saatgutmischung ist nachhaltig und damit besonders wertvoll für die Insekten und die Umwelt“, sagt Regina Hildebrandt.

In den vergangenen Jahren sind in Radevormwald immer mehr bunte Blumenwiesen entstanden, die nicht nur schön aussehen, sondern einen Mehrwert für zahlreiche Lebewesen bieten. Am Grafweg, an der Obstwiese in Herbeck, im Parc de Châteaubriant und am Fichtenweg summt und brummt es zwischen wild blühenden Pflanzen.

Die Nachfrage aus Radevormwald für das „Bergische Blütenmeer“ steigt weiterhin. „Es gab schon einige Samentütchen, die nach Radevormwald verschickt wurden. Allgemein ist die Nachfrage für das Projekt sehr gut. Privatpersonen schreiben uns und freuen sich darüber, endlich eine Saatgutmischung gefunden zu haben, die auf die Bedürfnisse der Region abgestimmt ist“, sagt Cornelia Lösche von der BAK.

Auch Dietmar Fennel, Naturschützer aus Radevormwald und Vorstandsmitglied des Ortsvereins des Bergischen Naturschutzvereins (RBN) unterstützt das „Bergische Blütenmeer“.

Fennel hat bereits Kontakt zu zwei Kindergärten in Radevormwald aufgenommen, damit auch sie bunte Blumenwiesen bei der Entwicklung begleiten können. „Die Wuppermäuse und die Kindertagesstätte Pusteblume haben Interesse bekundet. Wir wollen Insektenwände bauen und auch Blumenwiesen säen. Das ist für 2021 geplant“, sagt Dietmar Fennel. Er findet es wichtig, Kinder früh an die Natur und den Insektenschutz heranzuführen. „Wenn Kinder selber Bienenhotels bauen und sehen, wie eine Blumenwiese entsteht, ist der Bezug viel größer.“ Das Leader-Projekt „Bergisches Blütenmeer“ findet der Naturschützer wegweisend. „Das ist genau der richtige Ansatz. Die Saatgutmischung ist einzigartig und genau richtig für das Bergische Land“, freut sich Fennel.

Das Leader-Projekt „Bergisches Blütenmeer“ wird in der Leader-Region „Oberberg: 1000 Dörfer – eine Zukunft“ und in der Leader-Region „Bergisches Wasserland“ umgesetzt. Das Projekt läuft noch bis zum Jahr 2022.

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