Ferienspaß in Radevormwald Fledermäuse am Uelfebad bekommen Besuch

Radevormwald · Die Fledermäuse am Uelfebad bekamen in dieser Woche Besuch von neugierigen Kindern. Die Naturentdecker erlebten ein eindrucksvolles Spektakel.

 Die Exkursionsgruppe traf sich auf der Uelfebad-Brücke und erhielt viele wichtige Informationen.

Die Exkursionsgruppe traf sich auf der Uelfebad-Brücke und erhielt viele wichtige Informationen.

Foto: Flora Treiber

Am Uelfebad muss man, sobald die Sonne untergegangen ist, nicht lange auf die Fledermäuse warten. Sie fliegen dicht über die Wasseroberfläche und sind dort auf der Suche nach Nahrung. Kleine Insekten, wie Mücken, schmecken den Wasserfledermäusen besonders gut. Die Mädchen und Jungen, die gemeinsam mit ihren Eltern am Dienstagabend an der „Batman-Nacht“ der Aktion Ferienspaß teilnahmen, entdeckten das Naturspektakel mit großer Begeisterung. Tom Klinkenberg vom Bergischen Naturschutzverein und Regina Hildebrandt, die Umweltbeauftragte der Stadt Radevormwald, begrüßten die Kinder zu der Entdeckungstour.

Tom Klinkenberg ist mit den kleinen Säugetieren vertraut und kennt ihren Lebensraum gut. Welche Arten von Fledermäusen es gibt und wie sie sich ernähren, brachte er den Teilnehmenden vor Beginn der Tour bei. „Die Fledermäuse, die sich von Blut ernähren, gibt es in unserem Klima nicht. Hier gibt es in erster Linie Wasserfledermäuse und Zwergfledermäuse. Die könnt ihr sehen, wenn ihr in die Baumkronen guckt“, sagt der Biologe. Auch der Abendsegler lebt in Radevormwald, wird aber nur selten gesichtet. Die Zwergfledermaus lebt auch in der Innenstadt und in zahlreichen Gärten.

Wie sich Fledermäuse in der Dunkelheit orientieren können, erlebten die Mädchen und Jungen mit Hilfe eines Spieles. Ein Kind, die Fledermaus, bekam die Augen verbunden und musste die Motte, das andere Kind, über das Gehör orten. „Das ist total schwierig“, sagte Paul, der sein Glück versuchte. Fledermäuse stoßen Schreie aus, die von der Umgebung als Schall reflektiert werden. Über diesen Sinn orten die Fledermäuse Beute und erkennen Hindernisse. Hörbar können diese hohen Schreie mit professionellen Geräten gemacht werden, denn für das menschliche Gehör sind sie nicht zu hören. Tom Klinkenberg brachte einen Fledermaus-Detektor zur Batman-Nacht mit. „Wer das Gerät auf das Wasser richtet, wird ein Klacken hören. Das sind die Fledermäuse“, erklärte er den Mädchen und Jungen. Neugierig lauschten sie den merkwürdigen Geräuschen, die einen Einblick in das komplizierte Orientierungssystem der Fledermäuse geben.

Wie alle Kinder war auch Anis mit einer Taschenlampe ans Uelfebad gekommen, um die Fledermäuse in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. „Das habe ich noch nie gesehen“, sagte der Grundschüler. Beeindruckend fand er auch die Kästen, die von dem Naturschutzverein in den Bäumen angebracht wurden. Dort halten sich einige Fledermäuse tagsüber auf. Vor Sonnenuntergang hängen sie aber auch in Höhlen, an Fassaden oder unter Dachvorständen. In Höhlen halten Fledermäuse besonders gerne Winterruhe. Das feuchte Klima, das in Höhlen herrscht, schützt die empfindliche Flughaut vor dem Austrocknen.

Am Uelfebad gibt es in der Dämmerung aber nicht nur Wasser- und Zwergfledermäuse zu entdecken, sondern auch Flusskrebse, die in dem Gewässer leben. Tom Klinkenberg nutzte den Spaziergang mit den Kindern um ihnen auch diesen Bewohner des Gewässers zu zeigen. Nach einigen Versuchen gelang es ihm, einen Flusskrebs aus dem Wasser zu holen. Nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern waren von dem Flusskrebs und seinen großen Scheren begeistert.

Die Batman-Nacht gehört seit über 20 Jahren zu dem Angebot der Aktion Ferienspaß und begeistert jedes Jahr Kinder und Familien für die Natur in ihrer Heimatstadt.

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