Hoher Besuch in Radevormwald Apollo-Astronaut besuchte Buschsiepen
Radevormwald · 2002 war Charles M. Duke einen Tag Gast der Familie Uellenberg. Der US-Astronaut war bei der ersten Mondlandung Verbindungsmann am Funkgerät zwischen Erde und Mond. Drei Jahre später betrat er mit Apollo 16 den Erdtrabanten.
Am vergangenen Sonntag feierten viele Menschen den 50. Jahrestag der ersten Mondlandung am 21. Juli 1969, 3.56 Uhr. Auch einige Radevormwalder erinnern sich gewiss noch daran, wie sie damals mitgefiebert und die Übertragung am Bildschirm verfolgt haben. Gerd Uellenberg genießt jedoch ein besonderes Privileg: Er durfte einen der Mondfahrer des Apollo-Programms persönlich kennenlernen und sein Gastgeber sein.
Charles M. Duke war bei der Mission Apollo 11 „Capcom“ der Verbindungssprecher zwischen der Crew und der Bodenstation. Seine Stimme ist in dem historischen Funkverkehr zwischen Erde und Mond immer wieder zu hören. Duke war es auch, der Neil Amstrong und Edwin Aldrin schließlich das „Ok“ gab, die Landefähre zu verlassen und die ersten Schritte auf dem Mond zu machen. Später, im Jahr 1972, betrat Charles M. Duke selber als Crew-Mitglied der Mission Apollo 16 den Erdtrabanten.
Am 31. Januar 2002 war der Weltraum-Veteran zu Besuch bei der Familie Uellenberg im Radevormwalder Ortsteil Buschsiepen. „Er war als Vortragsredner Gast bei unserem Vortragsabend im Rahmen des Bever-Forums“, berichtet Uellenberg. Zu dieser Gelegenheit lädt die Freie evangelische Gemeinde Bever in Halver-Schwenke regelmäßig hochkarätige Vortragsredner ein. Der Kontakt zu Charles M. Duke war über den Arbeitskreis Christlicher Publizisten geknüpft worden.
Nach einem spirituellen Erweckungserlebnis 1978 hatte sich der Astronaut dem christlichen Glauben zugewandt. In seinem Vortrag, erinnert sich Gerd Uellenberg, ging Duke auf seine Hinwendung zu einem evangelikal geprägten Christentum ein, sprach aber natürlich auch über seine Erlebnisse auf der Mondmission.
„Es war ein ergreifendes Erlebnis“, erinnert sich Gerd Uellenberg. Besonders tief eingeprägt, so habe der Gast berichtet, habe sich der Anblick der Erde, als sich das Raumfahrzeug dem Planeten wieder genähert habe – ein blauer Ball, von der Sonne erleuchtet. „Er sprach auch von der Herausforderung, nach einem solchen Gipfelerlebnis wieder ins normale Leben zurückzukehren, mit dem Bewusstsein, das nichts mehr, was passiert, dies noch übertreffen kann“, erinnert sich Uellenberg. Nachdem Duke die NASA 1975 verlassen hatte, übernahm er verschiedene Aufgaben bei der US-Luftwaffe, für die er vor seiner Astronauten-Karriere als Testpilot gearbeitet hatte.
Im Haus der Familie Uellenberg in Buschsiepen hatte sich Charles M. Duke auf seinen Vortrag vorbereitet. Er hinterließ dem Gastgeber einige freundliche Zeilen, darunter „It was a pleasure to spend the day with you“ – „Es war ein Vergnügen, den Tag bei Ihnen verbringen zu dürfen.“ Der Radevormwalder Gerd Uellenberg erlebte den prominenten Gast als freundlichen und gelassenen Charakter. Als junger Mann, so hatte Duke in seinem Vortrag gestanden, sei er dagegen betont männlich, schroff und egozentrisch gewesen. Von dieser Seite seines Wesens habe er sich durch seinen erneuerten Glauben befreien können, sagte der 1935 geborene Raumfahrer.